Die durchschnittliche Unterstützungsdauer bei ambulanten Betreuungen sei in den vergangenen drei Jahren von 188 (2008) auf 226 Tage (2010) gestiegen. Dies sei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Bereitstellung von gemeinnützigen Wohnungen über das Landesprogramm Soziales Netzwerk Wohnung “weiterhin deutlich unter den gesetzten Zielen” liege. Dafür hauptverantwortlich sei das geringe Engagement der Gemeinden bei der Umsetzung des Programms. Im ersten Halbjahr 2011 seien landesweit nur drei von den 30 pro Jahr angepeilten Wohnungen zur Verfügung gestellt worden, kritisierte Diettrich.
Soziale Kriterien stärker gewichten
Die Kommunen sollten daher soziale Kriterien bei der Vergabe von gemeinnützigen Wohnungen stärker gewichten, so die Forderung. Das Problem betreffe nicht nur Dowas-Wohnbetreuungen. In Vorarlberg lebten laut Diettrich 2010 landesweit nur 25 Prozent aller Mindestsicherungsbezieher in gemeinnützigen Wohnungen. Da die öffentliche Hand die Mieten für Mindestsicherungsempfänger bezahle, gäbe es hier beträchtliche Einsparungspotenziale.
Dowas betreute im vergangenen Jahr 735 Ratsuchende, 480 davon im Rahmen der Mindestsicherung. 2010 verzeichnete man zehn Prozent mehr über die Mindestsicherung betreute Personen als noch 2008 – ein Zuwachs, der vor allem auf mehr weiblichen Klienten zurückzuführen sei. Habe man in der Vergangenheit vor allem allein stehende Männer betreut, stieg der Frauenanteil seit 2008 um 41 Prozent. Ein Viertel dieser Frauen waren Alleinerzieherinnen. Dies spiegle die hohe Armutsgefährdung dieser Gruppe wider, hieß es. (APA)