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Dornauer kämpft bei Tirol-Wahl mit aller Kraft um die Macht

SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer kämpft kurz vor der Tiroler Landtagswahl noch um jede Wählerstimme.
SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer kämpft kurz vor der Tiroler Landtagswahl noch um jede Wählerstimme. ©APA/EXPA/ERICH SPIESS
Georg Dornauer, Tirols SPÖ-Spitzenkandidat buhlt um jede Wäherstimme, die ihn an die Macht bringen soll. Die Chancen auf eine Regierung der ÖVP mit der SPÖ stehen nach der Landtagswahl am Sonntag gut.

Tirols SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer will die SPÖ an die Macht bringen. Der Erfolg und damit der Landeshauptmannstellvertreter-Sessel ist nämlich zum Greifen nah. Während die - wie Dornauer nicht müde wird zu betonen - "staatstragende" SPÖ zuletzt ihr Dasein auf der Oppositionsbank fristen musste, stehen die Chancen auf eine Regierung mit der ÖVP nach der Tiroler Landtagswahl am Sonntag gut.

Dornauer (SPÖ) kämpft bei Tirol-Wahl mit aller Kraft um die Macht

An einem bereits herbstlichen Tag vor einem Innsbrucker Supermarkt in Hötting-West baut eine Handvoll SPÖler ein Standl auf. Eine klassische "Verteilaktion" der Innsbrucker Genossen steht am Wahlkampfprogramm. Die Goodies: rote Kulis, rote Flyer, rote Feuerzeuge mit der Aufschrift "#tirolgehtanders", rote Äpfel und rote Chilis sollen an die potenzielle Wählerschaft gebracht werden.

Wahlkampf zur Landtagswahl Tirol: "Turbo-Schorsch" legt los

So weit, so normal - doch an diesem Nachmittag soll der Spitzenkandidat besonderen "Drive" in die Veranstaltung bringen. Dornauer taucht im schwarzen Anzug mit etwas Verspätung auf und legt als "Turbo-Schorsch" los. "Hallo, Grüßgott! Dürfen wir ihnen was schenken?", ruft er Menschen mit lauter Stimme zu, deren Ziel der Supermarkt ist. Er stellt sich vor: "I bin da Dornauer!". Der 39-Jährige bringt die Give-Aways mit Leichtigkeit an die Frau und an den Mann. Die Gespräche beendet er in alter Wahlkampfmanier mit: "Bitte wählt's die SPÖ. Hilf uns" und "Alles Gute lieber Freund". Je nachdem, wem er gegenüber steht, schlägt er andere Töne an. Eine Gruppe junger Burschen versucht er etwa mit "Mander, braucht's a Feuer?" für die SPÖ zu begeistern.

SPÖ-Spitzenkandidat Georg Dornauer legt sich ins Zeug

Dornauer legt sich so richtig ins Zeug und zieht seine Show ab: Er streichelt Hunde, schenkt Kindern Äpfel, zündet einem Mann mit dem SPÖ-Feuerzeug eine Zigarette an und spricht mit einer älteren Dame übers Orgelspiel und den Sellrainer Pfarrer. Der rote Spitzenkandidat spielt in seiner Heimatgemeinde selbst die Orgel in der Kirche. Spontan ruft er eine rote Wählerin - die "Margit aus der Reichenau" - an, die SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr vermittelt.

Dornauer gefalle am Wahlkampf die "Unmittelbarkeit" zwischen Wähler und Politiker

Es sei die "Unmittelbarkeit" zwischen Wähler und Politiker, die Dornauer am Wahlkämpfen gefalle, sagt er der APA. Obwohl die Tage derzeit um 7.00 Uhr Früh im Sellrainer Gemeindeamt starten - schließlich sei er ja auch noch Bürgermeister - und nicht vor Mitternacht enden, könnte er locker noch "drei, vier Wochen" den Wahlkampfmodus durchhalten. Ob am Land oder in der Stadt sei ihm dabei völlig gleich. Als Sellrainer - die ländliche Gemeinde hat auch immer wieder mit Naturereignissen zu kämpfen - verstehe er die Menschen im hintersten Pitztal ebenso gut wie die Menschen in der Stadt, nachdem er dort studiert und viele Freunde "im urbanen Raum" habe.

Die Stimmung bei der SPÖ vor der Tiroler Landtagswahl sei "gut"

Die Stimmung sei jedenfalls "gut", versichern der "Schorsch" und seine Wahlkampfhelfer. Oberstes Thema sei bei den Menschen die Teuerung - und zwar quer durch die Einkommensschichten - berichtet SPÖ-Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach, der sich ein wenig später zu seinen Genossen gesellt, vom Haustürwahlkampf. Bisher klapperten die Stadt-Roten knapp 4.000 Türen ab, wobei die Menschen "konkret ihre Situation schildern" würden, dass es "immer enger" werde, mit dem Einkommen auszukommen. Auch Plach zeigt sich optimistisch, dass die SPÖ wieder in die Landesregierung einziehen wird.

Donrauer: Am Sonntag "entscheidet der Chef. Und das ist der Wähler"

Ob dem so sein wird, "entscheidet der Chef. Und das ist der Wähler", sagt Dornauer klar heraus und wiederholt, für eine "stabile" Koalition bestehend aus zwei Parteien zu sein. Bis Samstag um 24.00 Uhr will er jedenfalls darum kämpfen. Ob der Herbst zu Dornauers persönlichem Frühling wird, wird sich am Sonntag weisen. Dornauer muss nach einer Dreiviertelstunde weiter - am Abend steht ein TV-Duell an. Er steigt ins Auto und fährt weg - mit der Hoffnung, die Siegerstraße entlang zu fahren.

(APA/Red)

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