Dorfgeschichte auf Film gebannt

Der Nenzinger Gärtner Primus Huber ist auch mit seinen 80 Jahren ein sehr interessierter Mensch: An den Menschen im Ort, an der Natur, an klassischer Musik, dem Ski- und dem Bergsport. „Mir ist wichtig, dass wir eine schöne Dorfgemeinschaft leben und dass es den Menschen gut geht im Ort, da sind wir in Nenzing sicherlich gut unterwegs.“ Seit vielen Jahren hält er Teile des Dorflebens und der -geschichte auch auf Film fest. „Schon mein Vater hat gefilmt und auch meine Gota Anna Huber hat vieles auf Fotos dokumentarisch festgehalten“, erzählt der Chef der gleichnamigen Gärtnerei Huber, dass er Filme als Erinnerung an seine eigene Kindheit habe. Einer der ältesten Filme im Hause Huber dokumentiert beispielsweise ein Skirennen im Nenzinger Himmel. „Das war in den 50-er-Jahren.“
Von „Normal-8“ zu „Super-8“
„Ein Auge für den Film muss man schon haben, das technische Wissen erhielt ich als Mitglied des Filmclub Feldkirch“, erzählt Primus Huber. „Mein Vater hat mit `Normal-8´ und ich später mit `Super-8´ gefilmt. Einige dieser Filme wurden noch nicht digitalisiert, deshalb habe ich auch die alten Projektoren aufbewahrt.“ Gefilmt habe er ausschließlich aus privatem Interesse: „Ob alte Häuser, die später abgebrochen wurden oder Menschen aus dem Ort, die längst verstorben sind, dazwischen auch einige Aufnahmen von Tieren, wie Birkhähne oder Rehe“, beschreibt der Hobby-Filmer.
Ein bisschen leiser treten
Obwohl Primus Huber und seine Frau Gerda das Pensionsalter zwischenzeitlich längst erreicht haben, stehen sie noch jeden Tag im Geschäft. Und obwohl der begeisterte Autofahrer sich vorgenommen hat, dabei einen sprichwörtlichen „Gang“ runterzuschalten, so sind doch die Gewächshäuser der Gärtnerei zum Frühlingsbeginn voll. „Was s´wiegt, das hat´s“ kommentiert Primus Huber mit seinem Leitspruch und wo Arbeit ansteht, da ist er zur Stelle. Nach wie vor.
Filmpräsentation: „Wolflhaus
und Gasthaus Sonne“
Nenzing. Anlässlich der Ausstellung zur Geschichte des Gasthaus „Sonne“ und des „Wolfhauses“ im Jahr 2001 führte Primus Huber Interviews mit Elise Angerer und Agathe Weihsenbacher-Holzer und erstellte daraus ein Filmdokument. Die zwischenzeitlich verstorbenen Frauen waren die letzten beiden Bewohnerinnen dieser beiden Häuser. Die „Sonne“ war einst das größte Gasthaus im Dorf und diente als Postkutschenstation mit Anlegeplätzen für 50 Pferde. Es wurde 1958 abgerissen und an seiner Stelle das heutige Rathaus erbaut.
Rathaus und Wolfhaus
Die Familie Wolf erbaute um 1905 das nach ihnen erbaute Wolfhaus, das ebenfalls von der Gemeinde gekauft wurde und zwischenzeitlich die Musikschule Walgau, die Regio im Walgau und andere Einrichtungen beherbergt.
Der Film von Primus Huber ist am Mittwoch, 13. April, um 20 Uhr im Wolfhaus-Dachboden zu sehen. Der Eintritt ist frei.