Doppelte Vorentscheidung für Red Bull Salzburg
Ein Sieg im Europa-League-Gruppenspiel bei Dinamo Zagreb (Do. 19:00 Uhr) würde für Red Bull Salzburg den Einzug ins Sechzehntelfinale bedeuten. Nach dem 4:2 im Hinspiel stehen die Chancen für das Auswärtsspiel ganz gut.
Alles oder nichts für Zagreb
Trainer Adi Hütter warnte trotz des klaren Siegs im Hinspiel vor dem Gegner. “Wir müssen in Zagreb hoch konzentriert und taktisch äußerst diszipliniert ans Werk gehen”, sagte der Vorarlberger. “Die Kroaten verfügen über eine spielerisch sehr starke Mannschaft und stehen aufgrund der Tabellensituation schon ordentlich unter Druck. Für sie ist ein Heimsieg fast schon Pflicht.” Schon nach dem Hinspiel sprachen Zagrebs Spieler und Trainer von einem Endspiel. Dinamo steht mit dem Rücken zur Wand und genau das macht die Kroaten gefährlich.
Red Bull Salzburg ohne Alan
Alan, der Dreifachtorschütze aus dem Hinspiel, steht dem österreichischen Meister am Donnerstag nicht zur Verfügung. Der Brasilianer überstand seinen Bändereinriss im Knöchel aus dem Grödig-Match zwar schneller als erwartet. Trainer Adi Hütter sprach sogar von einem möglichen Einsatz gegen Zagreb. Das Salzburger Trainerteam wartete bis zum Vormittagstraining am Donnerstag ab, entschied sich dann aber doch dafür, den 25-Jährigen nicht mitzunehmen. Dafür ist Andreas Ulmer wieder gesund und ebenso wie Massimo Bruno und Christoph Leitgeb, nach überstandener Zahn-OP, wieder im Bullen-Kader.
Wann sind Kampl und Ramalho weg?
„Andre Ramalho und Kevin Kampl werden nach dieser Saison sicher nicht mehr in Salzburg spielen“, verkündete Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick am Montag. Die beiden haben ihre Entscheidung bereits seit einiger Zeit gefällt und sie dem Deutschen mitgeteilt. Unklar sind Zeitpunkt und Destination des Wechsels. „Es hat mit der Ligazugehörigkeit zu tun“, erklärte Rangnick am Montag. Kurz: Überwintert Red Bull Salzburg nicht international, würden sich die beiden schon vor der Frühjahrssaison nach Leipzig verabschieden. Dort würde man dann um den Aufstieg in die Bundesliga spielen. „Ramalho und Kampl, wenn ich mir Spieler wünsche könnte“, nannte auch Leipzig-Trainer Alexander Zorniger die Namen seiner Wunschspieler, am Dienstag. Der Abschied ist also klar, offen bleibt nur die Frage nach dem „wohin“. Geht es nach Sportdirektor Rangnick, dann heißt die Antwort „RB Leipzig“.
Verunsicherung und Druck
Rangnick wirkte während des rund einstündigen Mediengesprächs am Montag sehr souverän. Nichts was er der kleinen österreichischen Journalistengruppe, der auch SALZBURG24 angehörte, verkündete, schien ihm versehentlich über die Lippen gekommen zu sein. Aber hatte er dabei auch an die Auswirkungen gedacht? Am Donnerstag wird sich dann zeigen, ob seine offenen Worte für Verunsicherung innerhalb der Mannschaft gesorgt haben. Unter den Spielern waren die Wechsel-Intentionen ihrer Teamkollegen bisher nämlich nicht bekannt. Dazu kommt der Druck, den Aufstieg perfekt zu machen.
Klartext: Mit einem Sieg gegen Dinamo Zagreb kann Red Bull Bull Salzburg nicht nur das EL-Sechzehntelfinale fix machen, sondern auch Kampl und Ramalho – zumindest für ein halbes Jahr – in Salzburg halten. Ein freier Kopf sieht anders aus.