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Doping-Schlupflöcher sorgen bei LA-WM für Empörung

Keine Kontrollen in Afrika und Russland
Keine Kontrollen in Afrika und Russland ©APA (Archiv/Hochmuth)
Die aufgedeckten Schlupflöcher im weltweiten Doping-Kontrollsystem haben vor der Leichtathletik-WM in Berlin für helle Aufregung und großen Unmut gesorgt. "Der Anti-Doping-Kampf ist nicht erfolgreich", urteilte Helmut Digel, Councilmitglied des Weltverbandes IAAF. Selbst ihn hat überrascht, dass die IAAF bekannte, in diesem Jahr in Afrika und Russland keine Blutkontrollen vorgenommen zu haben.

Außerdem hat die an der Spree versammelte Leichtathletik-Elite die ARD-Reportage “Geheimsache Doping” aufgeschreckt. Darin wird über perfektes Doping, Drogen-Handel oder illegale Tests im Auftrag von Athletenmanagern in offiziellen Doping-Analyselaboratorien berichtet.

Dass in den beiden deutschen Doping-Laboratorien in Köln und Kreischa, wo die mehr als 1.000 Tests der Berliner WM analysiert werden, Mitarbeiter verbotene Auftragsanalysen für Manager machen, hält Wilhelm Schänzer für ausgeschlossen. Der österreichische Sportmanager Stefan Matschiner hatte in dem ARD-Film über die Drahtzieher des Dopings berichtet und dass er jahrelang Proben von seinen Athleten in von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditierten Labors von dortigen Mitarbeitern checken ließ. Damit konnte er seine Schützlinge beim Doping perfekt einstellen.

Dass die IAAF in Afrika, wo die besten Mittel- und Langstreckenläufer der Welt zu Hause sind, keine Bluttests bei Trainingskontrollen veranlasste, wird mit technischen Problemen begründet. IAAF-Präsident Lamine Diack verwies darauf, dass sein Verband die rund 2.000 WM-Teilnehmer zu mehr als 1.000 Kontrollen bei der WM bittet. “Ich möchte die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass die große Mehrheit der ehrlichen Athleten ihre Leistungen auf harte Arbeit gründen”, meinte der Senegalese.

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