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Doping-Prozess gegen ÖSV-Mitglieder begonnen

Schröcksnadel ließ sich von einem Anwalt vertreten
Schröcksnadel ließ sich von einem Anwalt vertreten ©APA (Archiv/epa)
Gegen zehn aktuelle und ehemalige Vertreter des ÖSV, unter ihnen auch Präsident Peter Schröcksnadel, hat am Freitag in der norditalienischen Stadt Susa der Prozess wegen des Dopingskandals bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin begonnen. Der Großteil der Angeklagten ließ sich vor dem Gericht in der piemontesischen Kleinstadt nahe Turin von ihren Rechtsanwälten vertreten.

Vor Gericht erschienen Biathlon-Direktor Markus Gandler, sowie der Langläufer Martin Tauber. Die anderen Angeklagten, Ex-ÖSV-Coach Walter Mayer, der ehemalige Langlauf-Cheftrainer Emil Hoch, der Sportmediziner Peter Baumgartl, sowie von Athletenseite die Ex-Biathleten Wolfgang Perner und Wolfgang Rottmann, Johannes Eder und Jürgen Pinter ließen sich von ihren Rechtsanwälten vertreten.

Die Rechtsanwälte der Angeklagten hoben hervor, dass die Bedingungen für einen ausgewogenen Prozess nicht vorhanden seien, da 1.914 Seiten der verschiedenen Rechtshilfeverfahren aus dem Deutschen, Französischen und Englischen ins Italienische nicht übersetzt worden seien. Zu den nicht übersetzten Dokumenten zählen auch mehrere Akten des internationalen Skiverbands FIS, die zur Entlastung der Angeklagten vorgelegt worden waren.

Die Staatsanwaltschaft erwiderte, es gebe laut italienischem Gesetz keine Pflicht, alle Dokumente zu übersetzen. Die Richterin Alessandra Danieli müsse selbst bewerten, welche Akten im Sinne des Prozesses übersetzt werden müssten. Die Richterin beschloss, dass sie bei der nächsten Gerichtsverhandlung am 16. Oktober einen Beschluss bezüglich der Übersetzungen fällen wird. Danach wurden einige Zeugen der Anklage vernommen, darunter auch einige Carabinieri, die im Zuge einer Doping-Razzia am Abend des 18. Februar 2006 in den Quartieren der ÖSV-Langläufer und -Biathleten in Pragelato und San Sicario geamtshandelt hatten.

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