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Doping-Prozess gegen ÖSV-Funktionäre ab Freitag

Die Folgen von Turin vor Gericht
Die Folgen von Turin vor Gericht ©APA (Archiv/Techt)
Gegen zehn aktuelle und ehemalige Vertreter des Österreichischen Skiverbandes, unter ihnen auch Präsident Schröcksnadel, wird am Freitag in Italien der Prozess wegen des Dopingskandals bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin fortgeführt. In der norditalienischen Stadt Susa wird gegen Schröcksnadel und den Biathlon-Direktor Gandler der Vorwurf der Begünstigung von Doping verhandelt.

Auch der Ex-ÖSV-Coach Mayer, der ehemalige Langlauf-Cheftrainer Hoch, der Sportmediziner Baumgartl, Biathlon-Direktor Gandler, sowie die Ex-Biathleten Perner und Rottmann und die Langläufer Tauber, Eder und Pinter müssen sich vor dem Gericht verantworten. Schröcksnadel und Gandler drohen laut Artikel 9 des italienischen Anti-Doping-Gesetzes bis zu zwei Jahren Haft, die jedoch im Rahmen des allgemeinen Strafnachlasses ohnehin nicht zur Anwendung kommen werden.

Man habe absichtlich Quartiere außerhalb des Olympischen Dorfes angemietet, um dort Regelverstöße begehen zu können, lautet der Vorwurf des bekannten Turiner Staatsanwaltes Guariniello, der in den vergangenen Jahren unter anderem einen Doping-Prozess gegen hochrangige Vertreter des Fußball-Clubs Juventus Turin geführt hat.

“Diese Anklage ist völlig haltlos. Mit der Auswahl und Anmietung dieser Quartiere hatte Schröcksnadel als Präsident des Österreichischen Skiverbandes überhaupt nichts zu tun. Zudem haben auch ca. 30 andere Nationen in Pragelato und San Sicario Außenquartiere angemietet. Das ganze Verfahren ist eine Farce und vermutlich das Resultat von auf internationaler Ebene organisierten Machenschaften, um den österreichischen Athleten, dem ÖSV und Peter Schröcksnadel zu schaden”, sagte Schröcksnadels Rechtsanwalt der APA.

Wie lange der Prozess dauern wird, ist angesichts der langen Verfahrenszeiten in der italienischen Justiz schwer absehbar. Vorerst sind weitere Termine für 16.10. und 25.11. anberaumt, es wäre aber auch möglich, dass das Verfahren erst in einigen Monaten wieder aufgenommen wird. Nach der Doping-Razzia in ÖSV-Quartieren der Langläufer und Biathleten am Abend des 18. Februar 2006 in Pragelato und San Sicario waren im April 2007 die ÖOC-Sportler Rottmann, Perner, Tauber, Pinter, Eder und Roland Diethart lebenslänglich für Olympia gesperrt worden, wobei die Sperre gegen Diethart nachträglich bis 2010 reduziert wurde.

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