Doping-Material gefunden
Das soll der italienische Anti-Doping-Staatsanwalt gegenüber dem ORF gesagt haben. Unter anderem seien 100 Spritzen und 30 Packungen mit Medikamenten gefunden worden.
Unter den Arzneimitteln sollen sich Asthma-Medikamente und Anti- Depressiva befunden haben. Zudem sollen Apparate für Blut-Tests und Blut-Transfusionen beschlagnahmt worden sein. Schriftliche Erklärungen, Bestätigungen und Protokolle liegen bis dato nicht vor.
Auslöser der Razzia war der bei Olympia eigentlich gesperrte Biathlion-Trainer Walter Mayer, der im Quartier der österreichischen Nordischen übernachtet hat. Der 48-Jährige war 2002 nach der Blutbeutelaffäre der Langläufer in Salt Lake City bis 2010 von den olympischen Bewerben ausgeschlossen worden.
Doch damit nicht genug: Nach seiner Abreise aus Turin wollte Mayer in Kärnten einer Kontrolle der Polizei entgehen und krachte in eine Straßensperre. Eine Alkoholkontrolle verweigerte er. Mayer wurde auf freiem Fuß angezeigt, die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat bereits eine Voruntersuchung wegen des Verdachtes des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, der schweren Körperverletzung sowie schwerer Sachbeschädigung eingeleitet.
Einen guten Teil der Affäre hat man sich allerdings beim IOC und ÖSV vermutlich selbst eingebrockt. Die Privatreise von Mayer wurde offensichtlich von niemandem richtig eingeschätzt, war aber jedem bekannt. ÖOC und ÖSV waren sich nur darüber einig, dass man der Privatperson Mayer den Olympiabesuch nicht verbieten hätte können. Selbst der in Sestriere weilende Bundeskanzler Schüssel fand da klare Worte. Das war nicht klug und nicht fair gegenüber den Athleten, sagte Schüssel.
ÖSV-Präsident Schröcksnadel bezeichnete die Anwesenheit Mayers im Olympiarevier am Sonntagabend dann auch als äußerst dumm. Keine Stunde später bekam er Kunde vom Autounfall Mayers. Schröcksnadel feuerte daraufhin den Trainer. Er ist als Trainer und Vorbild nicht mehr haltbar.