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Doping: IOC disqualifiziert Pylewa

Das Internationale Olympische Komitee hat die russische Biathletin Olga Pylewa wegen Dopings bei den Winterspielen in Turin disqualifiziert. Sie verliert damit auch ihre Silbermedaille über 15 km.

Das teilte die IOC-Disziplinarkommission am Donnerstag mit. Sie war bei der Doping-Kontrolle der Einnahme des Stimulanzmittels Carphedon überführt worden.

Vom dritten auf den Silber-Rang rückt damit die Deutsche Martina Glagow auf, neue Bronzemedaillen-Gewinnerin ist Pylewas russische Teamkollegin Albina Achatowa.

Erster Dopingfall

Die Freude über Olympia-Silber im Biathlon-Einzel über 15 Kilometer hat sich für Olga Pylewa als von kurzer Dauer erwiesen. Der 30-jährigen Russin wurde als erster Athletin in Turin Doping nachgewiesen.„Es ist ein Stimulanzmittel in hoher Konzentration gefunden worden“, bestätigte Thomas Bach, der Vizepräsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am Donnerstag.

Während der Biathlon-Weltverband (IBU) eine zweijährige Sperre vorsieht, entscheidet das IOC darüber, ob die Athletin disqualifiziert oder von den Spielen ausgeschlossen wird bzw. ihre Silbermedaille verliert. Bereits für Donnerstagnachmittag war eine Anhörung der mutmaßlichen Dopingsünderin vorgesehen. Ihren Start im Sprint sagte die Verfolgungs-Olympiasiegerin von 2002 und Einzel-Weltmeisterin von 2004 wenige Minuten vor Rennbeginn vorsorglich ab.

Pylewa hatte sich am Montag im Einzel-Bewerb nur ihrer Landsfrau Swetlana Ischmuratowa geschlagen geben müssen und ihre dritte Olympia-Medaille gewonnen. Die Plätze drei und vier gingen an die Deutsche Martina Glagow und Pylewas Landsfrau Albina Achatowa, die nachträglich Bronze erhalten dürfte.

In zwei Proben, die Pylewa im Anschluss an das Rennen abgegeben hatte, war laut IOC-Angaben das Aufputschmittel Carphedon nachgewiesen worden, das bereits dem deutschen Radprofi Danilo Hondo zum Verhängnis geworden ist. „Sie haben etwas in der A-Probe gefunden, aber die B-Probe ist noch ausständig“, sagte ein Sprecher des russischen Teams, das die fünffache Weltmeisterin (inklusive Staffeln) vorübergehend suspendiert hat. „Wir können bestätigen, dass das IOC gegen Pylewa ermittelt.“

Während den Olympischen Spielen werden insgesamt rund 1.200 Dopingproben durchgeführt. Vor vier Jahren in Salt Lake City waren insgesamt sieben Dopingsünder offiziell sanktioniert worden. In Turin waren bis Donnerstag lediglich ein Dutzend Langläufer wegen überhöhter Blutwerte mit Schutzsperren belegt worden. Der Präsident der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), der Kanadier Dick Pound, begründet die hohen Werte jedoch mit Blutdoping.

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