AA

Dominic Thiem nach Arbeitssieg gegen Satschko im Achtelfinale beim Erste Bank Open

Dominic Thiem landete zum Wien-Auftakt einen Arbeitssieg gegen Witalij Satschko.
Dominic Thiem landete zum Wien-Auftakt einen Arbeitssieg gegen Witalij Satschko. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Titelverteidiger Dominic Thiem hat seine erste Hürde beim Erste Bank Open genommen. Der 27-Jährige besiegte am Dienstagabend nach knapp zwei Stunden den ukrainischen Lucky Loser Witalij Satschko 6:4,7:5 in der Wiener Stadthalle und zog somit ins Achtelfinale ein.

Österreichs Tennisstar Dominic Thiem hat am Dienstag seinen ersten Tour-Sieg nach der Corona-Pause abseits der Grand-Slam-Bühnen gelandet. Der 27-Jährige gewann beim Erste Bank Open gegen Lucky Loser Witalij Satschko 6:4,7:5.

Der 23-jährige Ukrainer war in Wien am Vorabend für den verletzten Japaner Kei Nishikori in den Hauptbewerb gekommen. Thiems Gegner fürs Donnerstag-Achtelfinale wurde danach zwischen dem Chilenen Cristian Garin und dem Schweizer Stan Wawrinka ermittelt.

"Nobody" Satschko machte Thiem beim Wien-Auftakt Leben schwer

Dass nicht der ehemalige Top-Ten-Spieler, sondern der wenig bekannte 529. der Weltrangliste auf der anderen Seite des Netzes gestanden ist, machte es für Thiem nicht einfacher. Mit Fortdauer der Partie spielte der auch in die Qualifikation nachgerückte Satschko immer unerschrockener und stärker auf, nahm Thiem gleich viermal den Aufschlag ab. Im überhaupt ersten Tour-Match in seiner Karriere machte der krasse Außenseiter in beiden Sätzen große Rückstände wett und die Partie dadurch spannend.

Thiem wiederum konnte gegen den Osteuropäer kaum auf Erfahrungswerte zurückgreifen. "Ich habe ein bisschen seine Matches in der Quali gesehen - er hat (Pierre-Hugues, Anm.) Herbert geschlagen und dann in drei Sätzen gegen (Norbert) Gombos verloren. Alle, die da mitspielen, können richtig gut Tennis spielen." Diese zwei Partien hätten Satschko auch geholfen. Für Thiem selbst hingegen war es das erste Tour-Match seit dem verlorenen Paris-Viertelfinale bzw. nach exakt drei Wochen.

Da gleich wieder auf Touren kommen, sei nicht leicht. "Ich bin in New York und Paris auf einer kompletten Euphoriewelle geschwommen, dann habe ich das ganze System komplett runterfahren müssen", erklärte Thiem im On-Court-Interview. "Und dann ist es nie einfach, das erste Match zu spielen. Vor allem gegen einen Gegner, den ich überhaupt nicht gekannt habe. Deswegen waren die Vorzeichen nicht einfach." Die Fans hätten ihm aber geholfen: "Danke an jeden Einzelnen."

Sieg nach knapp zwei Stunden fixiert

Der US-Open-Sieger hob hervor, wie wichtig und aktuell auch ungewohnt die Unterstützung von den Rängen ist. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, vor allem bei so einer Stimmung in einer schwierigen Phase für uns alle. Die letzten Turniere habe ich oft vor gar keinen Leuten gespielt. Da ist es wunderschön, zu einem der wichtigsten Turniere zurückzukommen, die es gibt für mich. Und vor Tausenden Leuten zu spielen, die heute auch wieder eine sensationelle Stimmung gemacht haben."

An die 1.000 Leute in der Arena hatten davor programmgemäß eine 5:1-Führung Thiems im ersten Satz gesehen. Völlig überraschend machte Satschko ab dann aber beide Breaks wett und kam zum 5:4 zurück. Da fing sich Thiem jedoch und nahm seinem Gegner entscheidend ein weiteres Mal den Aufschlag ab. Befreit spielte Thiem im zweiten Satz deswegen aber nicht auf, mit viel Mühe stellte er auf 4:1. Und wieder kam Satscho heran - 4:4, 5:5. Nach 1:47 Stunden war der Sieg freilich doch fixiert.

Vor allem in den letzten Games der Partie entwickelte sich ein hochklassiges Match. Nach phasenweise fehlerhaftem Spiel davor konnte sich da auch Thiem nicht viel vorwerfen, Satschko aber hielt voll dagegen. "Ich habe sicher Schwierigkeiten gehabt, in die Partie zu kommen, habe zu oft mein Service abgegeben", zog Thiem sein Resümee. "Aber generell bin ich zufrieden. Vor allem der Abschluss, die letzten Games waren eine gute Intensität. Generell hat es wieder echt viel Spaß gemacht."

Thiem nun vor erstem Duell mit Garin

Der Chilene Cristian Garin ist der Achtelfinalgegner von Thiem, die beiden treffen erstmals aufeinander. Der 24-jährige Südamerikaner gewann gegen den Schweizer Stan Wawrinka 6:4,6:7(9),6:3. Er war im Satz zwei schon nahe am schnellen Erfolg, führte im Tiebreak 4:1, letztlich verwertete Wawrinka aber seine achten Chance zum Satzausgleich. Im dritten Durchgang entschied das Break Garins zum 2:0, danach servierte er aus und glich damit im Head-to-Head auf 1:1 aus.

"Es muss definitiv Steigerung her"

Für Thiem wurde es beim Match gegen Satschko enger, als er es gerne gehabt hätte. "Ich habe eigentlich gut trainiert die letzten Tage, mit richtig guten Gegnern", wies Thiem darauf hin, dass in der Vorbereitung alles gepasst hat. "Aber ein Match ist eine komplett andere Geschichte, nicht ganz so locker. Da kann es auch passieren, dass das mal in die Hose geht. Wenn ich schlecht spiele, kann auch eine Niederlage passieren. Definitiv muss für Donnerstag eine Steigerung her, vorher noch einmal ein gutes Training."

Die hohe Intensität der letzten Games gegen Satschko möchte Thiem nun in die Partie gegen Garin mitnehmen. "Ich versuche da anzuschließen. Garin ist ein sehr, sehr solider Spieler, hat keine Schwächen und eine richtig gute Rückhand." Seine bisher vier ATP-Tennistitel hat der Südamerikaner auf vergangenes und dieses Jahr aufgeteilt, heuer schlug er vor der Corona-Pause in Cordoba und Rio de Janeiro zu. Danach hatte Garin mit 18 sein Karrierehoch inne, aktuell ist er Weltranglisten-22.

Alle seine Titel hat der 24-Jährige aus Santiago auf Sand errungen. Und da will Thiem ansetzen: "Ich glaube, er fühlt sich ein bisschen wohler auf Sand. Da möchte ich ansetzen und das Spiel schneller machen", nahm sich Thiem vor. Speziell wertvolle Tipps für Thiem wird es zweifellos auch noch von Coach Nicolas Massu geben, hatte der doch seinen Landsmann bereits einige Male als chilenischer Davis-Cup-Coach unter seinen Fittichen.

Auch Rodionov am Donnerstag im Achtelfinale

Der Donnerstag wird in der Wiener Stadthalle zum Österreicher-Tag, denn auch Jurij Rodionov bestreitet sein Achtelfinale. Nach seinem Sensationssieg am Montag gegen Denis Shapovalov wartet eine scheinbar einfachere Aufgabe, Daniel Evans ist als Weltranglisten-33. aber noch immer 120 Plätze besser als Österreichs Nummer drei klassiert. Rodionov hat freilich bewiesen, dass er sich in so eine Aufgabe verbeißen kann. Der Brite Evans ist noch ohne ATP-Titel, hat zwei Endspiel-Teilnahmen stehen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Dominic Thiem nach Arbeitssieg gegen Satschko im Achtelfinale beim Erste Bank Open
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen