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Dokumenation zum 5. Jahrestag der Kosovo-Unruhen

Die OSZE-Botschaft Serbiens hat am heutigen Montag in Wien anlässlich des fünften Jahrestages der ethnisch motivierten Unruhen im Kosovo den Dokumentarfilm "Document of Suffering" präsentiert.

Darin wird vor allem das Leben und Leiden der Serben vom Beginn des Kosovo-Krieges (1998/99) bis zum November 2007 dokumentiert.

Auslöser für die Gewaltwelle ab dem 16. März 2004 war der Tod von drei albanischen Kindern, die angeblich nach Übergriffen von Serben im Fluss ertranken. Die Berichte kosovo-albanischer Medien stellten sich jedoch später als falsch heraus und die Medien hätten hier eine “unverantwortliche Rolle” gespielt, kritisierte die serbische Botschafterin bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Mira Beham.

Bei den dreitägigen ethnisch motivierten Ausschreitungen von Kosovo-Albanern gegen Serben und andere Minderheiten-Angehörige wurden 19 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Hunderte serbische Häuser und Dutzende kulturell bedeutsame Einrichtungen der serbisch-orthodoxen Kirche wurden beschädigt oder zerstört. 4.000 Serben wurden vertrieben oder mussten flüchten. Die internationale Gemeinschaft hatte die anti-serbischen Pogrome scharf verurteilt und sprach von einer organisierten Aktion albanischer Extremisten. Die im Kosovo stationierte internationale Schutztruppe KFOR war von den blutigen Ausschreitungen überrascht worden.

Im Dokumentarfilm “Document of Suffering” kommen vor allem Serben zu Wort, die in Enklaven im Kosovo leben. Es sei ein Leben ohne Bewegungsfreiheit, ohne Sicherheit und Zukunft, ein Leben in Angst, bringt es ein Mann auf den Punkt. “Das ist kein Leben. Das ist pures Überleben in einem Gefängnis.” Der Film berichtet über Angriffe auf Serben, die geschlagen und ermordet wurden, über verschiedenste Schikanen, denen Flüchtlingsrückkehrer ausgesetzt sind, über das Leben vertriebener und geflüchteter Serben, die nach wie vor in Flüchtlingszentren oder Baracken leben – oft ohne Wasser und Elektrizität und unter menschenunwürdigen Bedingungen.

“Der Kosovo gehört nicht nur einem Volk, er gehört allen, die dort leben”, sagte Beham, die daran erinnerte, dass seit dem Kosovo-Krieg 250.000 Serben und andere Nicht-Albaner flüchteten, etwa 1.000 Serben “verschwanden” und über 100 Kirchen und Klöster zerstört wurden. Die Jahrhunderte alten Konflikte zwischen Albanern und Serben müssten endlich ein Ende haben, betonte die Botschafterin. “Es ist an der Zeit, dies zu beenden und eine demokratische Lösung zu finden, die für alle annehmbar ist.”

1999 hatte sich die NATO mit Bombardements auf die Bundesrepublik Jugoslawien in den Krieg zwischen der albanischen Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) und den serbischen Sicherheitskräften eingeschaltet. Hunderttausende Albaner flohen damals vor den serbischen Truppen. Sie kehrten zurück, als die NATO-geführte internationale Schutztruppe KFOR im Kosovo stationiert wurde.

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