DNS-Analyse dauert 12 bis 14 Stunden

„Sobald das zu überprüfende Material im Labor ist, ist das eigentlich nur mehr Routinearbeit“, meinte die Expertin. Sie erklärte, das Bundeskriminalamt (BK) habe offenbar das DNA-Labor der Innsbrucker Gerichtsmedizin mit der Identifizierung betraut, da ihr bis Dienstschluss kein entsprechender Auftrag avisiert worden sei.

Um festzustellen, ob die junge Frau das vor acht Jahren verschwundene Mädchen ist, wird ihr ein Mundhöhlenabstrich genommen. Diese Probe wird gemeinsam mit einem Abstrich des Vaters oder der Mutter von Natascha Kampusch den DNA-Experten übermittelt. „Jede Zelle enthält ein Mal die komplette Erbinformation eines Menschen. Um zu überprüfen, ob die Frau die Tochter des Mannes bzw. der Frau ist, wird die DNA an ganz bestimmten Stellen auf gemeinsame Merkmale genau untersucht,“ schilderte Stein das weitere Prozedere.

Dabei wird nach dem so genannten Ausschlussprinzip vorgegangen: Ist an drei verschiedenen Stellen keine Übereinstimmung gegeben, liegt nach internationalen Kriterien keine Blutsverwandtschaft vor. Die DNA-Profis bestätigen eine Blutsverwandtschaft erst dann, wenn bei beiden Testpersonen an 16 verschiedenen Stellen übereinstimmende genetische Merkmale gefunden werden.

Zusätzlich werden daran anschließend mit einem speziellen Programm noch biostatistische Berechnungen durchgeführt. Damit kann garantiert werden, dass eine Vaterschaft bzw. Mutterschaft mit einer Wahrscheinlichkeit jenseits der 99,9-Marke bestätigt werden kann.