Novak Djokovic, 38, steht in der dritten Runde des prestigeträchtigen Tennisturniers von Wimbledon. Doch in seiner Heimat Serbien richten sich die Schlagzeilen weniger auf seine sportlichen Erfolge als auf eine auffällige Jubelgeste nach seinem ersten Match.
"Pumpaj, Pumpaj" statt Geige
Statt wie gewohnt mit einer symbolischen Geigenbewegung zu feiern, zeigte Djokovic nach dem Sieg gegen den Franzosen Alexandre Muller eine neue Geste: Er pumpte mehrfach mit beiden Armen – eine eindeutige Anspielung auf den Schlachtruf "Pumpaj, Pumpaj" ("Pumpen, pumpen") der serbischen Studentenproteste.
Diese Proteste richten sich seit Monaten gegen Präsident Aleksandar Vucic, dem Kritiker autoritäres Verhalten vorwerfen. Der Ruf "Pumpaj" steht sinnbildlich für den Widerstand und die Entschlossenheit der jungen Demonstranten.
Unterstützung oder Provokation?
Die Szene schlug in Serbien hohe Wellen. Für viele gilt Djokovic als nationaler Held – umso stärker ist die Polarisierung, wenn sich dieser öffentlich auf eine politische Seite stellt. Während die einen seine Geste als mutiges Zeichen der Solidarität feiern, werfen ihm andere vor, das Land zu spalten und Sport mit Politik zu vermischen.
Djokovic selbst äußerte sich bislang nicht explizit zur Geste. Auch aus seinem Umfeld gibt es keine offizielle Stellungnahme.
Wie reagiert die Politik?
Von offizieller Seite in Serbien gab es bisher keine direkten Reaktionen auf Djokovics Auftritt. Beobachter erwarten jedoch, dass die Diskussion im Vorfeld der Parlaments- und Kommunalwahlen neue Brisanz bekommt.
(VOL.AT)