DiTech insolvent: Dornbirner Filiale wird geschlossen

Derzeit hat DiTech 255 Mitarbeiter und betreibt 22 Filialen. Die Filialen in Dornbirn, Wien Gablenzgasse, Amstetten, Horn, Pasching, Salzburg Stadt, Kufstein, Kapfenberg, Liezen und Villach sollen laut Sanierungsplan geschlossen werden, 92 Mitarbeiter müssen gehen. Dadurch erwarte sich die Firma eine Kostensenkung von rund 6,5 Millionen Euro pro Jahr.
DiTech Dornbirn wird geschlossen
In Dornbirn sind maximal fünf Beschäftigte betroffen, so Pressesprecher Mario Gündel gegenüber VOL.AT. Versucht werde nun, diese in anderen Filialen unterzubringen. Dies wäre durch die Entfernung zu den restlichen Filialen aber eher schwierig – die Filiale im Stadtmarkt in Dornbirn ist der einzige DiTech-Standort in Vorarlberg. Man spreche hier aber erst vom Sanierungsplan, das letzte Wort sei noch nicht gesprochen, so Gündel.

Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Günther Hödl bestellt. Er war zuletzt für die Insolvenzen des Wiener Damenmodehändlers Johann Strauss, des Teppichhandelshauses Adil Besim sowie der Modekette Don Gil verantwortlich.
Gegründet als “Garagenfirma”
Geschäftsführer Damian Izdebski eröffnete DiTech im Jahr 1999 als 23-jähriger EDV-Spezialist zusammen mit seiner Frau als “Garagenfirma” in Wien, ein winziges Geschäft für IT-Ware vom Computer über TV-Apparate bis zum Zubehör. In den vergangenen Jahren legte der Computerhändler ein rasantes Wachstum hin. Der Umsatz verdoppelte sich allein zwischen 2008 und 2012 auf 120 Mio. Euro. Laut eigenen Angaben habe man jedoch in den vergangenen zwei Jahren “sehr große Verluste” eingefahren.
Izdebski sieht Fehler bei sich selbst: “Geblendet vom schnellen Wachstum und den Erfolgen habe ich es verabsäumt die Finanzierung von DiTech langfristig sicherzustellen. Ein Unternehmen unserer Größe müsste eigentlich einen Lagerbestand von ca. 15 Mio. Euro haben, um die enorme Nachfrage unserer Kunden bedienen zu können”, erklärt er. Seit Sommer 2013 arbeite DiTech allerdings mit einem Lagerbestand von nur 5 bis 7 Mio. Euro.
Persönliche Kundenbetreuung verloren
In diversen Internetforen wird an das Schicksal des Computerhändlers Birg erinnert, dem sein schnelles Wachstum ebenfalls das Genick gebrochen hat. Wie bei Birg soll im Zuge der Expansion das größte Asset verlorengegangen sein: Die persönliche Kundenbetreuung durch Computerfreaks.
PC statt Smartphones und Tablets
Izdebskis Firma leidet allerdings nicht nur am zu schnellen Wachstum, sondern am Trend hin zu Smartphones und Tablets. DiTech war als “PC-Firma” groß geworden, die Standcomputer aufgerüstet und/oder zusammengebaut hat. (Red., APA)