Lustenau. Eine teilweise heftige Debatte löste bei der Gemeindevertretersitzung ein Antrag der Freiheitlichen aus, in dem die Sozialreferentin aufgefordert wurde, bis spätestens Ende des Jahres Maßnahmen und Lösungen zu erarbeiten, um wieder eine ärztliche Betreuung durch die niedergelassenen Ärzte auch in den Nachtstunden sicherzustellen.
Bürgermeister Kurt Fischer stellte klar, dass diese Problematik der kurativen Dienste im Referat und im Sozialausschuss permanent behandelt werden. „Wir bemühen uns intensiv.” Er wies aber Vorwürfe, es sei um finanzielle Dinge gegangen, entschieden zurück. „Wenn die Ärzte erklären, sie können diesen Nachtdienst personell nicht mehr aufrechterhalten, ist das keine Frage des Geldes.” Fischer verwahrte sich gegen eine Verunsicherung der Bevölkerung.
Sozial-Gemeinderätin Susanne Andexlinger erklärte: „Wir sind in Lustenau mit acht praktischen Ärzten und mehr als zwanzig Fachärzten gut aufgestellt. Doch nach Kündigung der Nachtdienste durch die Ärzte können wir die ärztliche Versorgung in der Nacht durch niedergelassene Ärzte nicht mehr bewerkstelligen. Eine gute ärztliche Versorgung ‚rund um die Uhr’ ist durch zwei Krankenhäuser im Bezirk, die Rettung, drei Notarztsysteme und die Bereitschaftsnummer 141 dennoch gewährleistet. Bis Ende dieses Jahres haben wir mit den Ärzten eine Regelung der Dienste bis 22 Uhr getroffen. Hierzu gab es im Gemeindevorstand einen einstimmigen Beschluss”, betonte die Gemeinderätin. „Bis jetzt sind keine Klagen aus der Bevölkerung gekommen.”
FPÖ-Gemeinderat Martin Fitz beharrte darauf, dass seine Fraktion die Wiederherstellung des Nachtdienstes trotzdem will. Grüne und SPÖ kritisierten den FPÖ-Antrag als populistisch und als nicht gerechtfertigt. Schließlich formulierte Fischer einen Antrag, die Thematik einer bestmöglichen ärztlichen Versorgung unter Einbeziehung des Sozialreferates, des Sozialausschusses, der Fraktionen gemeinsam mit den Ärzten in einer Arbeitsgruppe intensiv zu behandeln.
