Dilemma: Wohin mit Luna, Felix, Rocky und Co., wenn sie nicht mit in den Urlaub können?

Die Kapazität der Vorarlberger Tierpensionen stoßen besonders in der Ferienzeit an ihre Grenzen. Die derzeitige Buchungslage bei den von VOL.AT befragten Pensionen zeigt ein deutliches Bild. Freier Platz: Oft Fehlanzeige! "Wir sind für Juli bis September ausgebucht", so Andrea Troppe von der Hundepension "Littlefamily" in Mäder gegenüber VOL.AT.

Absagen stellen Besitzer vor Herausforderung
Tina Zechner von "Hundsgelassen" in Hohenems berichtet VOL.AT von einem generellen Aufnahmestopp: "Ich bin das ganze Jahr schon voll ausgebucht." Ähnlich ist die Lage bei der Katzenpension Fürst in Bregenz. Laut Gloria Fürst sind keine Plätze mehr verfügbar. „Die ersten Reservierungen für Sommer 2026 laufen bereits“, so die Betreiberin. "Zuletzt war sogar eine Mitzi aus Stuttgart bei mir zu Gast", erzählt sie von einer hohen Nachfrage.

Die Tierpension Planner in Dornbirn verzeichnet ebenfalls eine volle Belegung. Das erschwert Tierbesitzern die Suche nach einer Bleibe für die Vierbeiner. "Gerade in den Ferien erhalte ich täglich kurzfristige Anfragen, die ich leider ablehnen muss, da ich ausgebucht bin", sagt Fürst. Grund können spontane Reisepläne, aber auch spontane Änderung bei der Planung sein. "Oft verlassen sich Hundebesitzer auf private Betreuungen, die dann im letzten Moment absagen", so Tamara Kofler, die Samtpfoten im "Hundekörble" betreut.

In Koflers Pension in Feldkirch haben Kurzentschlossene wahrscheinlich heuer noch die besten Chancen unter den Befragten auf ein Ferienplatz für den Hund. Hier gibt es noch vereinzelte freie Plätze für Hunde heuer im Sommer. Spontane haben dort nämlich das Glück, dass Tamara Kofler erst seit März dieses Jahres wieder im Einsatz ist und deswegen noch Kapazität hat.

Buchungslage im Überblick:
- Hundepension „Littlefamily“ (Mäder)
- Ausgebucht Juli–September
- Hundepension „Hundsgelassen“ (Hohenems)
- 2025: Ganzjährig ausgebucht
- Katzenpension Fürst (Bregenz)
- Komplett ausgebucht Sommer 2025
- Tierpension Planner (Dornbirn)
- Sommer weitgehend ausgebucht
- Hundepension „Hundekörble“ (Feldkirch)
- Noch vereinzelte Plätze verfügbar
Tierheim statt Urlaub
Dass der Hund keinen Betreuungsplatz für den Urlaub bekommt, hindert aber nicht alle Besitzer daran, trotzdem in den Urlaub zu fahren. Das Vorarlberger Tierschutzheim in Dornbirn bekommt immer noch viel zu viele Anfragen von Tierbesitzern, die ihre Tiere abgeben möchten. Ob das mit dem Urlaub zu tun hat, kann Marco Milohnic nicht beantworten. "Auffallend ist aber, dass wir gerade jetzt fast täglich Fundhunde bekommen." Ohne Chip können die meist nicht einem Besitzer zugeordnet werden.
Der frühe Vogel fängt den Wurm
Alle fünf Betreiberinnen betonen durch die Bank, wie wichtig eine rechtzeitige Buchung für einen verlässlichen Platz ist. Doch was bedeutet frühzeitig?
Troppe empfiehlt für die Hauptsaison eine Vorlaufzeit von einem Jahr. "Der größte Andrang ist während der Ferienzeiten in Österreich sowie der Ferienzeiten in Deutschland", sagt Gloria Fürst von der Katzenpension Fürst. Zechner spricht von einem halben Jahr. Kofler berichtet, dass ihre Kunden bereits im Jänner oder sogar im Vorsommer für den kommenden Sommer reservieren, um sich einen Platz zu sichern. Fürst empfiehlt eine Buchung zwei bis sechs Monate im Voraus.

Die Zahl der aufgenommenen Tiere variiert stark: Zechner betreut bis zu vier Hunde, Troppe maximal fünf kleine Hunde. Kofler ist für sieben Hunde zugelassen, nimmt in der Praxis aber weniger auf, um individuell auf die Tiere eingehen zu können – auch bei Problemhunden. Fürst betreut bis zu 16 Katzen in Gruppenhaltung. Grund für frühe Buchungen ist nicht nur die begrenzte Kapazität an Plätzen. Auch sollte genug Zeit für Besichtigung und Probetage vor dem Urlaub noch sein. Ein behutsamer Einstieg ist nämlich allen Betreiberinnen wichtig.
Probetage vor Aufenthalt
Hat ein Tier bereits Urlaub gemacht, entfällt die Eingewöhnungszeit - dann ist auch ein kurzfristiger Aufenthalt nicht ausgeschlossen. Troppe bietet ein erstes Kennenlernen mit einem kostenlosen Probetag an. Je nach Bedarf folgen weitere Übungstage. Zechner führt vorab einen Kennenlernspaziergang und einen Probetag durch. Alle befragten Pensionen verlangen bestimmte Impfungen und weisen ansteckende Krankheiten ab.

"Der Hund muss verträglich mit Artgenossen, wie auch mit Menschen sein. Sie müssen die wichtigsten Impfungen haben, und frisch entwurmt sein", führt dies Zechner etwa aus. Verhaltensauffällige Hunde, läufige Hündinnen und unkastrierte Rüden lehnt sie etwa ab. Kofler empfiehlt vor allem bei sensiblen Hunden einen Probetag, damit sich das Tier in Ruhe an die Umgebung und Betreuungsperson gewöhnen kann.

Fürst bietet mehrtägige Probebesuche an, um die Eignung für die Gruppenhaltung zu testen. In dieser Zeit entscheidet sich, ob das Tier für eine Pension geeignet ist. "Wenn es nach einer gewissen Zeit immer noch nicht funktioniert, kann der Hund nicht aufgenommen werden, zum Wohle des Hundes", so Zechner.
Kurzfristige Absagen verärgern
Freie Plätze gibt es zwischendurch teilweise noch, wenn es zu spontanen Absagen kommt. "Gerade eben kam 5 Tage vor Urlaubsbeginn, eine Absage für eine Buchung von 10 Tagen. Das ist dann natürlich ärgerlich", kritisiert Troppe.
(VOL.AT)