“Ich habe etwas wahnsinnig Lässiges geleistet”, war sich der neue Stern am Springerhimmel bewusst. Nun erfolgt die Rückkehr ins “normale” Leben, Diethart hat nun Zeit, das Geschehene zu reflektieren. “Ja, es ist alles recht schnell gegangen und da braucht man halt eine Zeit, bis man versteht, was da los ist. Deswegen freue ich mich, dass ich etwas Zeit habe, darüber nachzudenken.”
Während der gesamten Tournee hat er sich “keinen Kopf” gemacht, wollte den Lauf nicht mit zu viel Gedanken stören. Darum will es aus Trainersicht wohl auch gut überlegt sein, ob man den Jungstar gleich weiter auf den Kulm schickt. Cheftrainer Alexander Pointner wollte erst am Mittwoch darüber entscheiden, auch wenn Diethart sehr gerne seine Flugpremiere feiern will.
Der überraschend ins ÖSV-Team berufene Diethart hat die Tournee “gerockt”, wie er selbst gesagt hat. “Das Ziel am Anfang war, dass ich ein paar Weltcuppunkte sammle, das habe ich total übertroffen.” Im Gesamt-Weltcup kletterte der Senkrechtstarter bereits auf Platz sechs – keine Frage, Diethart muss sich neue Ziele setzen. Aber noch nicht gleich. “Derweil brauche ich mir nicht viel vornehmen. Jetzt muss ich einmal verarbeiten, was bis jetzt überhaupt passiert ist, bevor ich eine weitere Zielsetzung mache.”
Stolz auf seinen neuesten Star ist freilich Cheftrainer Pointner: “Er ist absolut cool. Es hat mir getaugt, einen Athleten in die Hand zu kriegen, der sehr gut ausgebildet war, von Verein über Landesverbände, ÖSV-Kader bis zur Trainingsgruppe II.”
Und der 43-jährige Chef-Coach will den Erfolg Dietharts auch im Zusammenhang mit der logischen Frage in Richtung Olympia gar nicht groß herunterspielen. “Wenn einer die Tournee gewinnt, dann kann er auch eine Medaille bei Olympia holen, das ist ganz klar. Ich bin da nicht einer, der gekünstelt den Ball flach haltet”, stellte Pointner fest, der sich aber noch nicht auf einen Olympia-Kader festgelegt hat.