Nach dem Wegfall der innerdeutschen Verbindungen ab Friedrichshafen durch die Lufthansa Anfang des Jahres hat der Bodensee Airport weiter an Attraktivität verloren. Dies soll sich nun im kommenden Jahr mit einer neuen Airline ändern.
Startup hat den Bodensee im Visier
Das deutsche Start-up FlyV plant, ab dem Frühjahr oder Sommer 2025 vom Bodensee-Airport Friedrichshafen aus seine Operationen aufzunehmen. Die Airline verfolgt ein flexibles, auf Nachfrage basierendes Geschäftsmodell, das Passagieren erlaubt, ihre Flugrouten individuell zu gestalten. Dies ähnelt dem Konzept einer Mitflugzentrale, bei dem Flüge ohne festen Flugplan angeboten werden. wie Bernd Behrend, Pressesprecher des Bodensee-Airports, gegenüber der Schwäbischen Zeitung nun bestätigt hat, ist Friedrichshafen einer der möglichen Startpunkte für diese neuartige Fluglinie. Auf der Homepage des Startups wird Friedrichshafen bereits als potentieller Abflughafen ausgewiesen.

Nachhaltigkeit im Fokus
FlyV setzt stark auf Nachhaltigkeit. Das Unternehmen plant, kleinere Flugzeuge einzusetzen, die langfristig auf Elektro- oder Hybridelektroantriebe umgestellt werden sollen. Hierbei arbeitet FlyV mit dem Unternehmen ZeroAvia zusammen, um wasserstoff-elektrische Antriebe zu testen. Diese Technologie hat das Potenzial, den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren und soll nach dem Willen der Gründer eine Revolution im regionalen Flugverkehr einläuten.
Regionale und internationale Pläne
Neben dem geplanten Start in Deutschland expandiert FlyV auch in andere europäische Länder, darunter Schweden. Das Unternehmen plant, mit einer Flotte von vier Tecnam P2012 Traveller Flugzeugen zu beginnen und diese Zahl in den kommenden Jahren auf bis zu 50 Maschinen auszubauen. Ziel ist es, vor allem kleinere und schwer zugängliche Flughäfen besser zu vernetzen und so die regionale Mobilität zu verbessern.
Potenzial für den Bodensee-Airport
Die Wahl von Friedrichshafen als potenzieller Standort für FlyV ist strategisch bedingt: Die Region am Bodensee bietet aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und der begrenzten Erreichbarkeit mit Bahn und Auto ein großes Potenzial für das Geschäftsmodell der Airline. Sollte die Airline ihre Pläne erfolgreich umsetzen, könnte dies den Flughafen Friedrichshafen nach dem Rückzug der Lufthansa wieder deutlich stärken.
(VOL.AT)