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Die Wiener Ringstraße spielt die Hauptrolle in einer dreiteiligen Doku

Die Wiener Ringstraße feiert heuer 150-jähriges Jubiläum.
Die Wiener Ringstraße feiert heuer 150-jähriges Jubiläum. ©APA
Am 1. Mai 1865 wurde die Wiener Ringstraße von Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet. Anlässlich des Jubiläums wird dem Ring unter anderem eine dreiteilige dokumentarische TV-Reihe gewidmet.
Die Geschichte des Rings

Der Autor und Regisseur Günter Kaindlstorfer hat sich in den Filmen, die im Februar und März in ORF III zu sehen sind, nicht nur der Geschichte des berühmten Ensembles gewidmet. Denn der Ring mit seinen Großbauten, Prunkpalais und Parks ist nicht nur ein Museum, dessen historische Sehenswürdigkeiten zum Besuch einladen. Die Straße ist, so wird betont, auch eine bedeutsame und täglich viel befahrene Verkehrsverbindung, ein urbaner Lebensraum sowie ein Schauplatz für eine Vielzahl von Veranstaltungen. So fungierte ein Teil des Rings als Fanmeile für die Fußball-Europameisterschaft 2008.

Der Ring in der Weltstadt Wien

Die im Rahmen der Sendeleiste “Mythos Geschichte” laufende Doku-Reihe “Die Wiener Ringstraße – Trilogie eines Boulevards” besteht aus insgesamt drei jeweils 52-minütigen Teilen. “Wie Wien zur Weltstadt wurde” (24. Februar, 21.20 Uhr) lässt zunächst die Aufbruchsstimmung jener Tage Revue passieren. Immerhin war der Bau des Rings eines der größten städtebaulichen Projekte des 19. Jahrhunderts.

Wien mauserte sich von einer mittelalterlichen, von Mauern geschützten Stadt zur Weltmetropole. Wobei das Mega-Vorhaben keineswegs nur den Optimismus jener Zeit verkörpert, sondern auch Ausdruck militärischer Überlegungen war. Dass der Ring nicht rund ist, sondern eigentlich aus langen Geraden und Ecken besteht, hat nämlich auch damit zu tun, dass man im Fall einer Revolution so besser in die Menge schießen konnte, ist zu erfahren.

Zweiter Teil widmet sich den Prachtbauten

Der zweite Teil, “Boulevard der Paläste” (3. März, 21.05 Uhr), steht im Zeichen des Gesamtkunstwerks Ringstraße. Besucht werden etwa das Rathaus, die Oper oder das Naturhistorische und das Kunsthistorische Museum – in dem die Präsentation der Reihe am Mittwochabend stattfand. “Menschen auf der Ringstraße” (10. März, 21.05 Uhr) lässt schließlich den Alltag lebendig werden. Landtmann-Ober Engelbert Auer kommt darin genauso zu Wort wie die langjährige Opernball-Organisatorin Lotte Tobisch oder der Chefconcierge des Hotels Imperial, Manfred Grassauer.

Der HD-Dreiteiler ist eine Koproduktion von ORF III, dem Wien-Tourismus, der Clever Contents Filmproduktion sowie der Stadt Wien. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz verwies bei der Präsentation auf die Bedeutung der Ringstraße – nicht nur für Wien, sondern für ganz Österreich. Sie sei politisch stark konnotiert, betonte auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) – der etwa an die wiederholten Umbenennungen von Ring-Abschnitten erinnerte. Zuletzt wurde 2012 der Dr.-Karl-Lueger-Ring zum Universitätsring.

Der Ring ist eine “Autohölle”

Regisseur Günter Kaindlstorfer wiederum schilderte, wie schwierig die Arbeiten sich mitunter gestalteten. Einfach hingehen und filmen sei oft nicht möglich gewesen – angesichts diverser Baugerüste, einem Zirkuszelt vor dem Rathaus oder parkenden Lkws vor der Oper (die für den Dreh von “Mission Impossible” benötigt wurden, Anm.). Auch der viele Verkehr machte zu schaffen. “Der Ring ist eigentlich eine gigantische Autohölle”, konstatierte der Doku-Autor.

Als die Ringstraße 1865 eröffnet wurde, war sie noch eher wenig befahren und vor allem noch längst nicht fertig. Einzelne Abschnitte und wichtige Gebäude folgten erst später – auch die Bäume mussten erst wachsen. 1880 näherte sich die rund vier Kilometer lange und 57 Meter breite Ringstraße (mit dem Franz-Josefs-Kai sind es sogar 5,3 Kilometer, Anm.) dann langsam ihrer Vollendung, wobei sie im Laufe der Geschichte auch immer wieder verändert wurde. (APA)

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