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Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode

Gegenwärtig gibt es zahlreiche Verhütungsmethoden, so dass jede Person diejenige wählen kann, die sich ihren Bedürfnissen am besten anpasst. Die Wahl der richtigen Verhütungsmethode sollte aber zusammen mit einem Spezialisten (meistens einem Frauenarzt) getroffen werden und verschiedene Faktoren sollten berücksichtigt werden.

Es gibt viele Fälle, wo eine Frau zuerst verschiedene Methoden ausprobiert, um sich nachher für die richtige Verhütung zu entscheiden. Eine ideale Verhütungsmethode gibt es aber (zurzeit) noch nicht; jede Methode hat ihre Vorteile und Nachteile. Trotzdem ist das Ziel jeder Verhütungsmethode dasselbe: die Vermeidung einer unerwünschten und ungeplanten Schwangerschaft.

Im Folgenden werden die bekanntesten und meist verwendeten Verhütungsmethoden dargestellt, basierend auf einer Umfrage, an welcher Frauen zwischen 16-49 Jahren teilgenommen haben, die verschiedene Verhütungsmethoden verwenden.

Die kombinierte Pille und die Pille mit Progesteron (oder Minipille) werden von 24% der befragten Frauen verwendet. Beide Verhütungsmittel zeigen eine hohe Erfolgsrate (mehr als 99,5%) und verschiedene Vorteile auf: Regelung der Menstruation, verringerte prämenstruelle und menstruale Schmerzen, spärlichere Menstruation. Die Nachteile sind gering: Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, und hängen in den meisten Fällen mit der falschen (nicht regelmäßigen) Anwendung der Pille zusammen.

Das männliche Kondom – wird von 21% der  befragten Frauen bevorzugt. Die Effizienz des Kondoms liegt bei 98% und es schützt nicht nur gegen unerwünschte Schwangerschaften, sondern auch gegen sexuell übertragbare Krankheiten. Die Vorteile des Kondoms sind, dass es billig, leicht zu erwerben und diskret ist. Es hat aber auch Nachteile, da es Personen gibt, die allergisch auf den Stoff aus dem Kondome hergestellt werden (meistens Latex) reagieren, oder sich aber darüber beklagen, dass das Kondom die Vertrautheit und Empfindlichkeit des sexuellen Aktes beeinträchtigt.

Das intrauterine System (die Hormonspirale) wird von 5% der Befragten verwendet. Die Hormonspirale stellt eins der effektivsten Verhütungsmechanismen (99,9%) dar. Die Hormonspirale ist ein „T“-förmiges Gerät aus Plastik, welches in die Gebärmutter eingesetzt wird und eine bestimmte Hormonmenge (Progesteron) periodisch absondert. Sie ist eine langfristige, aber auch reversible Verhütungsmethode (die Hormonspirale kann sogar zwischen 3 und 10 Jahre in der Gebärmutter bleiben). Die Nachteile der Hormonspirale sind, dass die Menstruation reichlicher und unregelmäßig (vor allem in den ersten Monaten) auftreten kann und dass die Patientinnen Beschwerden haben können, obwohl die Einpflanzungsprozedur relativ einfach abläuft.

Einspritzbare Verhütungsmittel benutzen 3% der Befragten. Diese sind sehr effizient (ca. 99,7% – klinisch getestet). Bei dieser Methode werden Progesteron oder Östrogen – und Progesteron monatlich (Progesteron steigert den zähflüssigen Zustand des Zervixschleims und so gelangt das Sperma nicht zur Eizelle) – eingeimpft. Dabei gibt es zwei Varianten: die erste dauert 12 Wochen, die andere 8 Wochen. Diese Methode gilt als langfristig und reversibel. Vermeintlich schützt diese Spritze mit Verhütungsmitteln auch vor entzündlichen Krankheiten des Beckens und vor Gebärmutterkrebs. Die Nachteile dieser Methode sind Busenschmerzen, Stimmungsschwanken und Gewichtszunahme.

Das Verhütungsimplantat wird nur von 1% der Befragten verwendet, ist aber höchst effizient (99,95%). Dabei wird ein 20 mm langes Plastikgerät in den Oberarm eingesetzt, welches Progestagen (die synthetische Form von Progesteron) enthält. Damit wird Progestagen in kleinen Mengen aus dem Gerät abgesondert und es kann 3 Jahre lang verwendet werden (kann aber auch früher entfernt werden). Die Nachteile sind: reichliche, unregelmäßige Menstruationen, Vorwölbungen, Libidoänderungen.

Das Diaphragma wird auch nur von 1% der Frauen benutzt und hat eine Effizienz von 94% (falls es zusammen mit spermiziden Stoffen verwendet wird). Das Diaphragma besteht aus einer dünnen Gummimembran, die kuppelartig über eine elastische runde Drahtspirale gespannt ist und vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden muss. Der Hauptnachteil ist, dass das Diaphragma zum Auftreten von Blasenentzündungen und zu vaginalen Irritationen führen kann (das Diaphragma sollte mindestens 6 Stunden nach dem sexuellen Akt in der Scheide bleiben, aber nicht länger als 24 Stunden).

Die Familienplanung wird von 1% der befragten Frauen verwendet. Sie ist eine natürliche Verhütungsmethode, mit schwankender Effizienz (bei erfahrenen Paaren kann die Effizienz bei 98% liegen) und besteht aus der Identifizierung der fruchtbaren und nicht fruchtbaren Zeitpunkte der Menstruation. Der bedeutende Nachteil ist, dass man die Körpertemperatur und die Zervixsekretionen permanent unter strenger Beobachtung halten muss.

Das Intrauterinpessar wird von 1% der Befragten benutzt, hat eine hohe Effizienz (99,6%) und besteht aus einem „T“-förmigen Plastikgerät, welches in die Gebärmutter gesetzt wird. Es kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben. Das Intrauterinpessar wirkt langfristig, ist aber reversibel. Die Einsetzung des Intrauterinpessars kann zu Infektionen und Anschwellungen (sogar zu Infertilität) führen. Diese Methode ist vor allem bei Frauen mit unregelmäßiger und reichlicher Menstruation wirksam.

Das weibliche Kondom (Femidom) wird von weniger als 1% der Frauen benutzt. Es besteht aus dünnem, reißfestem Kunststoff (meistens aus Polyurethan) und wird in die Scheide eingesetzt. Es schützt vor unerwünschten Schwangerschaften (95%), aber auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten  (auch gegen AIDS). Die Vorteile des Femidoms sind, dass es schon 8 Stunden vor einem sexuellen Akt eingesetzt werden kann und dass der Stoff aus dem es besteht, weniger allergieerregend ist als Latex. Der Nachteil ist, dass es relativ schwer einzusetzen ist, wenn man keine Erfahrung hat.

Das Verhütungspflaster ist sehr effizient (99,7%), wird aber selten verwendet (unter 1%).

WICHTIG!!! Die einzige 100%ig sichere Methode gegen eine unerwünschte Schwangerschaft und sexuell übertragbare Krankheiten ist die Abstinenz.

Wichtige Hinweise für eine sichere Verhütung:
- Die kombinierte Pille muss man 21 Tage lang, zur selben Uhrzeit einnehmen;
- Das Diaphragma muss man nach dem sexuellen Akt zwischen 6 und 24 Stunden lang in der Vagina behalten;
- Die Verhütungsspritze muss periodisch und zu bestimmten Zeiten verabreicht werden;
- Das Verhütungspflaster muss man einmal pro Woche korrekt aufsetzen;
- Das Spermizidpessar darf nur 48 lang angewendet werden;
- Das Femidom muss man vor dem sexuellen Akt einsetzen.
Jede einzelne Methode, auch wenn sie sehr sicher scheint, kann scheitern, wenn die Anweisungen der Spezialisten nicht richtig befolgt werden.

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