Die Vergangenheit in die Zukunft führen

Montafon. Die Montafoner Museen und der Heimatschutzverein Montafon sind längst über die Talgrenzen hinaus bekannt und im Montafon nicht mehr wegzudenken. Der aktuelle Jahresbericht bestätigt wieder einmal eindrucksvoll, mit welchem großen Einsatz die Kulturlandschaft im Montafon in die Zukunft geführt wird.
Herausforderung “MuseumNeu”
“Das vorige Jahr stand ganz im Zeichen der verstärkten Vernetzung im Montafon, der Beteiligung an mehreren historischen und kulturlandschaftlichen Forschungsprojekten, der Herausgabe zahlreicher Publikationen wie beispielsweise dem zweiten Band über die Montafoner Geschichte sowie der Durchführung von unzähligen Veranstaltungen”, fasst der Heimatschutzvereins-Obmann und Museumschef Andreas Rudigier das breite Aufgabenfeld der Museen im Tal zusammen.
Ein Team von rund 60 freiwilligen Helfern ist unermüdlich im Einsatz und betreut das Montafoner Heimatmuseum in Schruns, das Frühmesshaus in Bartholomäberg sowie das Tourismusmuseum Gaschurn und das Bergbaumuseum Silbertal. Größte Herausforderung ist derzeit sicherlich das “MuseumNeu”, das aus dem Heimatmuseum in Schruns ein modernes und zukunftsweisendes Museum machen soll. Was bereits durch die Erarbeitung des Projekts mit der Einbeziehung von Bürgern, politisch Verantwortlichen, Experten aus mehreren Ländern, etc. vom Start weg erreicht wurde. Damit nicht genug. In Gaschurn wurde das Museum alpingeschichtlich neu ausgerichtet und auch das Bergbaumuseum in Silbertal soll im künftigen Museenverbund neu aussehen.
Zahlreiche Projekte
Der Montafoner Heimatschutzverein als Trägerverein der Museen ist aber nicht nur für das museale Leben im Tal verantwortlich – das moderne Kulturunternehmen kümmert sich auch um die Kulturlandschaft, beispielsweise mit dem von der EU geförderten Projekt “KLIM – Kultur- Landschafts-Inventar Montafon”, mit der Kulturgüterdatenbank oder dem Montafon Archiv. Neben archäologischen Ausgrabungen, der Revitalisierung der historischen Via Valtellina oder der Wandlung des Schindelholzfonds in einen Kulturlandschaftsfonds hat der Heimatschutzverein weitere wichtige Themen im Vorjahr aufgegriffen. Aus dem internationalen Leader-Projekt “HiMAT” der europäischen Union ist beispielsweise der attraktive Forschungspfad auf dem Kristberg entstanden, der schon bald realisiert werden soll. Dabei wird in Zusammenarbeit mit der Uni Innsbruck ein Erlebniszentrum mit Themenweg über die Bergbauforschung in den Alpen entstehen und vor allem Familien und Schulen ansprechen.
Lebendige Kulturlandschaft
Wie groß das Aufgabengebiet von Andreas Rudigier und seinem Team ist, zeigt der soeben erschienene Jahresbericht – auf 200 Seiten (!) wird darin Bilanz über das spannende Vereinsjahr 2009 mit sämtlichen Höhepunkten berichtet. Der Jahresbericht ist übrigens in den Museen sowie online unter www.stand-montafon erhältlich. Noch ein paar Daten und Fakten zum Schluss: Die Montafoner Museen haben im Vorjahr rund 160 Veranstaltungen und 60 Führungen durchgeführt und dabei knapp 17.000 Menschen bewegt.