Die unbekannte Seite von Angela Merkel: Enthüllungen aus "Freiheit"

Besonders ihre Zitteranfälle und persönliche Erlebnisse stehen im Fokus.

Zitteranfälle: Eine körperliche Reaktion auf psychische Belastungen?
Angela Merkel, die zwischen 2005 und 2021 als deutsche Bundeskanzlerin amtierte, spricht in ihren Memoiren „Freiheit“ erstmals offen über ihre mysteriösen Zitteranfälle, die im Jahr 2019 international für Schlagzeilen sorgten. Während ihrer Amtszeit hatte sie auf medizinische Untersuchungen bestanden, die jedoch keine neurologischen oder internistischen Ursachen feststellen konnten.

Laut Merkel erklärte eine Osteopathin die Zitteranfälle als eine Folge von Spannungen, die ihr Körper nach dem Tod ihrer Mutter im Frühjahr 2019 abbaute. „Ich hatte kaum Zeit zum Trauern und musste unmittelbar meinen Aufgaben nachgehen,“ schreibt Merkel. Die Trauerarbeit sei auch durch den anstehenden Rückzug aus ihren Ämtern erschwert worden.
DDR-Vergangenheit: Familiäre Ideale und Merkels eigene Haltung
Die Entscheidung ihrer Eltern, 1954 von Hamburg in die DDR zu ziehen, wurde immer wieder hinterfragt. Merkels Vater, ein evangelischer Pastor, verfolgte eine linksgerichtete politische Überzeugung, die ihm in der DDR den Spitznamen „roter Kasner“ einbrachte. Merkel selbst beschreibt diese Ansichten als „nicht besonders schlüssig“ und betont, dass sie deren Ideale zwar respektierte, aber nicht übernahm.
Ein denkwürdiger 9. November: Die Mauer fiel, Merkel war in der Sauna
Am Tag des Mauerfalls 1989 überraschte Merkel ihre Mutter mit der Aussage: „Wir werden bald in Westberlin im Kempinski Austern essen können.“ Danach setzte sie ihre wöchentliche Routine fort und ging wie jeden Donnerstag in die Sauna. Dort diskutierten Besucher bereits hitzig über die politische Lage. Später am Abend feierte Merkel mit einem Bier im Westen den Fall der Mauer.
"Wir schaffen das": Die Entstehung eines umstrittenen Satzes
Der Satz „Wir schaffen das“, der die Flüchtlingspolitik 2015 prägte, entstand laut Merkel aus einer spontanen Situation. Im Kanzlerbüro sprach sie nach einer schwierigen Phase mit Griechenlandpolitik ihren Frust aus. Ihre Vertraute Beate Baumann ermutigte sie, diese optimistische Haltung öffentlich zu teilen. „Manchmal kann es ganz einfach sein,“ erinnert sich Merkel an ihre Überlegung. Dennoch stieß der Satz auf scharfe Kritik und wurde als Beleg für eine angebliche Fehleinschätzung der Flüchtlingskrise interpretiert.
(VOL.AT)