AA

Die unbekannte Seite von Angela Merkel: Enthüllungen aus "Freiheit"

Auch beim Antrittsbesuch des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne im Juli 2019 zeigte Angela Merkel (70) erneut Anzeichen eines Krampfens – ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern.
Auch beim Antrittsbesuch des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne im Juli 2019 zeigte Angela Merkel (70) erneut Anzeichen eines Krampfens – ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern. ©AP Photo/Markus Schreiber
In ihrem Buch "Freiheit" offenbart Angela Merkel Details zu prägenden Momenten ihres Lebens und ihrer Kanzlerschaft.

Besonders ihre Zitteranfälle und persönliche Erlebnisse stehen im Fokus.

Merkel bei der Präsentation ihrer Biografie "Freiheit" im Deutschen Theater in Berlin. ©AFP

Zitteranfälle: Eine körperliche Reaktion auf psychische Belastungen?

Angela Merkel, die zwischen 2005 und 2021 als deutsche Bundeskanzlerin amtierte, spricht in ihren Memoiren „Freiheit“ erstmals offen über ihre mysteriösen Zitteranfälle, die im Jahr 2019 international für Schlagzeilen sorgten. Während ihrer Amtszeit hatte sie auf medizinische Untersuchungen bestanden, die jedoch keine neurologischen oder internistischen Ursachen feststellen konnten.

Angela Merkel im Juni 2019 "zitternd" neben Frank-Walter Steinmeier. ©AFP

Laut Merkel erklärte eine Osteopathin die Zitteranfälle als eine Folge von Spannungen, die ihr Körper nach dem Tod ihrer Mutter im Frühjahr 2019 abbaute. „Ich hatte kaum Zeit zum Trauern und musste unmittelbar meinen Aufgaben nachgehen,“ schreibt Merkel. Die Trauerarbeit sei auch durch den anstehenden Rückzug aus ihren Ämtern erschwert worden.

DDR-Vergangenheit: Familiäre Ideale und Merkels eigene Haltung

Die Entscheidung ihrer Eltern, 1954 von Hamburg in die DDR zu ziehen, wurde immer wieder hinterfragt. Merkels Vater, ein evangelischer Pastor, verfolgte eine linksgerichtete politische Überzeugung, die ihm in der DDR den Spitznamen „roter Kasner“ einbrachte. Merkel selbst beschreibt diese Ansichten als „nicht besonders schlüssig“ und betont, dass sie deren Ideale zwar respektierte, aber nicht übernahm.

Ein denkwürdiger 9. November: Die Mauer fiel, Merkel war in der Sauna

Am Tag des Mauerfalls 1989 überraschte Merkel ihre Mutter mit der Aussage: „Wir werden bald in Westberlin im Kempinski Austern essen können.“ Danach setzte sie ihre wöchentliche Routine fort und ging wie jeden Donnerstag in die Sauna. Dort diskutierten Besucher bereits hitzig über die politische Lage. Später am Abend feierte Merkel mit einem Bier im Westen den Fall der Mauer.

"Wir schaffen das": Die Entstehung eines umstrittenen Satzes

Der Satz „Wir schaffen das“, der die Flüchtlingspolitik 2015 prägte, entstand laut Merkel aus einer spontanen Situation. Im Kanzlerbüro sprach sie nach einer schwierigen Phase mit Griechenlandpolitik ihren Frust aus. Ihre Vertraute Beate Baumann ermutigte sie, diese optimistische Haltung öffentlich zu teilen. „Manchmal kann es ganz einfach sein,“ erinnert sich Merkel an ihre Überlegung. Dennoch stieß der Satz auf scharfe Kritik und wurde als Beleg für eine angebliche Fehleinschätzung der Flüchtlingskrise interpretiert.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Deutschland
  • Die unbekannte Seite von Angela Merkel: Enthüllungen aus "Freiheit"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen