AA

Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 32)

VOL.AT stellt die Straßen in Vorarlberg in einer großen Serie vor.  Im Bild die St.-Eusebius-Straße.
VOL.AT stellt die Straßen in Vorarlberg in einer großen Serie vor. Im Bild die St.-Eusebius-Straße. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Rötzenweg, Sägerweg, Sankt-Euseblus-Straße

Rötzenweg
Von der Rebengasse entlang der Nafla zum Pfäfersweg. An dieser Straße war früher eine bewässerte Wiese, auf der die Flachsstengel ausgebreitet und gewendet wurden, damit sich die Fasern leichter lösen ließen. Von dieser Tätigkeit “rossen” wird der Platz “Rötza” abgeleitet.

Sägerweg
Von der Köhlerstraße zur Neuburgstraße. Privatweg zum alten Sägewerk der Familie Jenny. Hier befand sich seinerzeit eine Drechslerei (Dreherei), die für die Spinnerei im Oberdorf Spulen erzeugte. Davon leitet sich auch der Name “Dreiers Säge” ab. St.-Anna-Weg von der Schweizer Straße zur St.-Anna-Kirche und weiter zur Gemeindegrenze Altenstadt. Nach der Überlieferung soll hier ein Bildstock zu Ehren der hl. Mutter Anna gestanden sein, in dessen Nähe sich der Martyrertod des hl. Eusebius nach der Legende ereignet hätte. 1506 ist erstmals urkundlich von einer Kapelle die Rede, die 1617 nach einer baulichen Vergrößerung neuerlich geweiht wurde. Der spätgotische Flügelaltar (ca. 1500) dieser Kapelle steht nunmehr in der neuen Kirche St.-Eusebius, die 1959 die St.-Anna-Kirche als Gotteshaus für Brederis abgelöst hat.

St.-Eusebius-Straße
Von der Bundesstraße zur Kirchstraße. Die Legende (nach der Häusle Chronik) berichtet vom Patron der neuen Kirche in Brederis: Der hl. Eusebius war ein Schottländer und Priester des Klosters St. Gallen. Mit Erlaubnis seines Abtes lebte er 30 Jahre als Einsiedler (Rekluse) auf St. Viktorsberg. Er entschloss sich dann, in den umliegenden Orten zu predigen. Da er ein Eiferer für die Sonntagsruhe war, machte er sich besonders bei der bäuerlichen Bevölkerung von Brederis verhasst und man verschwor sich, ihm das Leben zu nehmen. Am 15. August 884 soll ihm auf dem Platz, wo jetzt die St.-Anna-Kirche steht, das Haupt mit einer Sense abgeschlagen worden sein. Der Märtyrer hob sein Haupt auf und trug es von Brederis nach Viktorsberg. Als der Mörder und seine Kameraden dieses Wunder sahen und daraufhin die Flucht ergreifen wollten, konnten sie aber nicht von der Stelle, weil sich die Erde unter ihren Füßen auftat und sie verschlang. Das Gedächtnis an den hl. Eusebius wird am 31. Jänner gefeiert.

Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler

  • VIENNA.AT
  • Gemeinde
  • Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 32)
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen