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Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 27)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. Hier im Bild: Naflaweg Rankweil
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. Hier im Bild: Naflaweg Rankweil ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Müsinenstraße, Naflaweg und Negrellistraße

Müsinenstraße
Rechte Seitenstraße der Stiegstraße. Urkunden aus dem Beginn des 9. Jahrhunderts erweisen Rankweil als Malstatt der Grafschaft Rätien und nach deren Zerfall im 10. Jahrhundert als Hauptgerichtsstätte der Grafschaft Unterrätien – Churwalchen. Dieses Gericht tagte unter dem Vorsitz des “missi dorninici” (Sendgrafen). Der Platz des von den “missi” betreuten Gerichtes hieß daher “Missinen”, woraus später “Müsinen” entstand. Seit dem Anfang des 11. Jahrhunderts war die Grafschaft in der Hand der Bregenzer Grafen, die somit das Richteramt ausübten. Da Unterrätien in verkleinertem Umfange um 1200 als Grafschaft Monfort an die Erben dieser Grafen übergegangen ist, blieb das Landgericht weiterhin erhalten. Bei der Montforterteilung von 1319 wurden die Gerichte in Rankweil und Sulz geschaffen, jedoch das Landgericht weiterhin gemeinsam verwaltet. Zu dieser Zeit entsteht die Bezeichnung “Landgericht Rankweil zu Müsinen”, 1390 kommt es mit der Grafschaft an Österreich und wird 1418 als kaiserliches Landgericht wieder hergestellt, welches bis 1806 in Rankweil bestand und dann nach Feldkirch verlegt wurde.

Naflaweg
Von der Letzestraße (Gasthof “Stern”) entlang der Nafla zum Loger. Der Name “Nafla” für diesen Bach geht wahrscheinlich in die vorrömische Zeit zurück und kann daher nicht mehr eindeutig geklärt werden. Möglicherweise ist der Name keltischen Ursprungs.

Negrellistraße
Verbindung zwischen der Zehentstraße und der Merowingerstraße (HTL). Alois von Negrelli, geb.1799 in Primiero, gest. 1858 in Wien, war einer der bedeutendsten Techniker seiner Zeit: Eisenbahn-, Wasser- und Straßenbauingenieur. Er begann mit Wasserbauten am Inn (1822) und mit der Rheinregulierung (1826), führte 1832 bis 1840 in der Schweiz 40 Bauten aus, u.a. die erste Bahnlinie Zürich – Baden, baute ab 1840 in Österreich Teile der Nordbahn und der Strecke Wien – Salzburg, übernahm 1848 die Leitung der Sektion Eisenbahn im Arbeitsministerium, 1849 die Direktion der Oberbaubehörde in Lombardisch-Venetien, wurde 1856 Generalinspektor der Österr. Eisenbahnen. Nebenbei entwarf er auch Pläne für Kirchenbauten, u. a. Lustenau-Kirchdorf, Alberschwende und Satteins. Der Franzose Lesseps baute den Suezkanal (1869 eröffnet) nach Plänen von Negrelli.

Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler

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