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Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 26)

VOL.AT stellt die Straßen von Vorarlberg in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen von Vorarlberg in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Michl-Rheinberger-Straße, Montfortstraße und Mühlbachweg

Michl-Rheinberger-Straße
Verbindung zwischen Hadeldorfstraße und Südtirolerstraße (bei der Hauptschule). Hans Michael Rheinberger (1739-1812), Reformer des Vorarlberger Schulwesens. Gegen großen Widerstand führte er die Neuerungen, angeordnet von Kaiserin Maria Theresia, an seiner Haupt- und Musterschule in Rankweil durch. In der Folge musste er 1789 ins Laternsertal flüchten, das Schulhaus in Rankweil wurde bewacht, um es vor dem Einreißen durch die aufgebrachte Bewohnerschaft zu bewahren. Etwa 50 Lehrer, sogar aus Graubünden, haben an seiner Musterschule die neue Lehrart kennengelernt. Die letzten 20 Lebensjahre konnte er in Ruhe der Unterrichtsgestaltung und der weiteren Ausformung des Schulwesens widmen.

Montforstraße
Verbindung zwischen der Ringstraße (Volksbank) und der Austraße. Die Grafen von Montfort regierten als Inhaber der Herrschaft Feldkirch auch über Rankweil und das Vorderland (Vorderer Walgau). Bedeutende Vertreter waren Graf Hugo I. und Graf Rudolf IV., nach denen auch Wege benannt wurden (siehe dort). Um 840 nennen Rankweiler Urkunden diese Straße “via barbaresca”, das heißt “Straße zu den Barbaren”. Um 1450 heißt sie in einem klösterlichen Güterverzeichnis “Herweg nach Suls”, also Heerstraße. Da zu dieser Zeit die alteingesessene Familie Has (nachweisbar als Richter beim Landgericht) in diesen “Breiten” begütert war, hieß diese Straße in den folgenden Jahrhunderten “Hasengasse”, Der Flurumgang “ums Große Feld” führte seinerzeit über diese Straße.

Mühlbachweg
Von der Langgasse (bei Firma Scheidbach) entlang des Mühlbaches zum Bachmann-Mühle-Weg. Der Mühlbach (molinanca – Mellankenbach) ist ein schon im Frühmittelalter errichtetes künstliches Gerinne, das sein Wasser aus der Frutz bezieht. Die ältesten Betriebe Rankweils standen entlang dem Mühlbach, nämlich Getreidemühlen, Sägemühlen, Schmieden, eine Papiermühle. Der Mühlbach war die Quelle des Rankweiler Wohlstandes. Hier gab es keinen Mühlbann, also keine Zwangsberechtigung für nur eine einzige Mühle. Der Mühlbach versorgte das Dorf nebenbei auch mit Trink- und Löschwasser, weshalb das Gerinne offenbleiben musste.

Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler

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