Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 22)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Landrichterstraße
Verbindung zwischen der Stiegstraße und der Köhlerstraße. Die Landrichter (Urteiler) beim Landgericht konnten zwar gleichzeitig auch Richter beim Gericht Rankweil-Sulz sein, aber nie gleichzeitig das Amt eines Landammanns bekleiden. Aus dem Kreis der Landrichter wurden auch die »Fürsprecher« der Prozeßparteien bestimmt. Das Landgericht tagte alle drei Wochen “damit man ächtet«, jährlich also etwa 15 Sitzungen. Von den 17 Richtern stellten Rankweil und Götzis je drei, Altenstadt und Göfis je zwei und die übrigen sieben Gemeinden je einen. Dazu kamen noch 4 Waibel.
Landvogtweg
Östliche Seitenstraße der Montfortstraße. Landammann Hans Hartmann wurde vom Kloster St. Gallen als Landvogt bestellt und nach einer Urkunde von 1431 kam ihm in dieser Eigenschaft die Aufgabe zu, Zinsen
(Zehent) in Röthis, Rankweil, Schlins, Tufers und Altenstadt einzuheben. Er konnte das St. Galler Lehensgericht in Röthis besetzen und dort selbst Recht sprechen. 1436 ist er auch als Burgvogt von Neumontfort erwähnt.
Leoneweg
Von der Bundesstraße B 190 bis zum Wohlwendweg. Josef Peter Leone, geb. 1722 in Porteza am Comersee, kam mit 5 Jahren nach Feldkirch, wurde später sogar Stadtammann und war der Führer des Aufstandes der Feldkircher im Jahre 1768 gegen die Verwaltungsreform der Kaiserin Maria Theresia. Er starb im Jahr 1801. In Rankweil kaufte er nach der Aufhebung des Klarissenklosters Valduna im Jahr1782 aus dessen Grundbesitz einige Liegenschaften, die unter der Bezeichnung »Leones Wäldle« (Weitried) und” Leones Stall« (Bundesstraße) zum Teil heute noch bekannt sind.
Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler