Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 18)

Kapellenweg
Fußweg von der Stiegstraße (Gasthof Sonne) zur Montfortstraße. Eine Geißel der Menschheit war in früheren Jahrhunderten die Pest, welche vermutlich aus dem Vorderen Orient in Europa eingeschleppt wurde. Das erste Pestjahr in Rankweil war 1326. Im Jahre 1412 starben im Valduna 23 Nonnen an der gefährlichen Krankheit. In der Roten Mühle saß die Familie Gau. Dort starben der Müller und seine Familie bis auf ein Knäblein, ebenso die Mahlknechte, zusammen 17 Personen. Der Überlebende baute im Jahre 1447, als die Krankheit wieder auftrat, die Kapelle in der heutigen Montfortstraße. Zwischen 1326 und 1689 trat die Pest in Vorarlberg 34 mal auf.
Karmelweg
Südliche Seitenstraße der Treietstraße im Bereich des Karmelklosters. Der Karmeliterorden wurde von dem Kreuzfahrer Berthold von Calabrien (1156) gegründet, der sich mit einigen Gefährten in der Eliashöhle auf dem Berge Karmel niederließ. Dieser Orden zählte zu den beschaulichen Ordensgemeinschaften. In Rankweil wurde in den Jahren 1962-1964 ein Karmelkloster errichtet. Diese Niederlassung wurde durch 5 Nonnen aus dem St.-Josefs-Karmel in Wien aufgebaut, die am 9. November 1960 hier eintrafen und vorerst bei den Geschwistern Spadin in der Schleife Unterkunft gefunden haben.
Karolingerstraße
Verbindung zwischen Schleipfweg und Negrellistraße. Das fränkische Herrschergeschlecht der Karolinger, benannt nach der herausragenden Gestalt Karls des Großen, regierte vom 8. bis 10. Jahrhundert. Einige Karolinger besuchten auch die Königshöfe in Vorarlberg.
Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler