Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 2)
Allmendeweg
Westliche Seitenstraße des Unteren Paspelsweges, Sackgasse. Nach älterem Herkommen war nur das Ackerland in Privateigentum, während Wald, Weide, Wasser und Wild gemeinsam genutzt wurden (Allmende). Ein auf Lebzeiten bestellter Achtzehnerausschuss wachte über die Grenzen zwischen Privateigentum und Gemeindebesitz. Am St.-Luzius-Tag 1507 wurde erstmals eine schriftliche Ordnung über den Gemeindenutzen festgelegt. Im Weitried hatten Sulz, Weiler, Röthis, Zwischenwasser, Klaus, Koblach und Meiningen Weiderechte neben den Rankweilern. 1808 wurde hier die Allmende nach entsprechenden Vorarbeiten durch den Lehrer Sigmund Nachbaur aufgeteilt; im selben Jahre wurde der bayerische Grundkataster eingeführt und die Vorarlberger Gemeindefreiheit aufgehoben. Am Bühel Östliche Seitenstraße der Kreuzlinger Straße zum St.-Peter-Bühel. Benennung nach einem alten Flurnamen für die Gegend westlich des St.-Peter-Bühels.
Am Damm
Von der Einmündung des Reitweges in die Treietstraße in westlicher Richtung bis zur Bundesstraße B 190. Diese Bezeichnung geht auf den alten Flurnamen in diesem Bereich zurück. An der Furt Nördliche Seitenstraße der Weitriedstraße zur Gemeindegrenze Koblach. Benannt nach der früheren Furt, einer leicht passierbaren Stelle über die Frutz nach Koblach.
An der Maut
Östliche Seitenstraße der Bundesstraße B 190. Das Gasthaus “Krönele” wird im Volksmund “Batzahüsle” genannt. Diese Bezeichnung weist auf eine Zoll- und Mauteinnahmestätte (für Wegbenützungsgebühren) an der alten Landstraße hin. Da hier auch der alte Salzhof des Klosters Pfäfers zu situieren ist, dessen Pächter 1769 noch 74 Viertel Salz (=18421) abliefern musste, kam früher kaum ein Handelsmann ohne Angaben an dieser Stelle vorbei. Die allgemeinen Straßenmauten wurden erst 1901 durch ein Reichsgesetz abgeschafft. Appenzeller Straße Von der Kreuzung Vorderlandstraße – Habsburgerstraße in westlicher Richtung bis zur Bundesstraße B 190. Im Appenzellerkrieg (1404-1408), einer besonders gegen den Adel gerichteten Volkserhebung, belagerten und zerstörten die Vorarlberger Oberländer mit den Appenzellern zahlreiche Burgen im Lande. Durch Marktrecht und Wallfahrt bestehen bis heute starke Beziehungen zwischen Rankweil und Appenzell.
Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler