Die Straßen von Rankweil und ihre Geschichte (Teil 20)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Klostergässele
Vom Rathaus dem Bergfuß entlang zum Burgweg. Das »Klösterle«, wie das Herz-Jesu-Heim der Schwestern von der Anbetung des kostbaren Blutes im Voksmund auch genannt wird, geht auf eine Stiftung des Benedikt Frick im Jahre 1908 zurück. Die Schwestern machten sich bald bei der Bevölkerung durch die Übernahme einer ambulanten Hauskrankenpflege beliebt und führten auch längere Zeit eine Haushaltungsschule. Der Altbau wurde abgebrochen und an seiner Stelle ein modernes Alten- und Pflegeheim in den Jahren 1977 bzw. 1979 errichtet.
Klosterreben
Von der Bahnhofstraße zur Rote-Mühle-Straße. In dieser Gegend hatte das ehemalige Kloster Valduna seine Rebgüter (siehe Rebengasse). Für Weingärten verwendete man ein anderes Flächenmaß. Ein Pfund Reben hatte 4.802 Nürnberger Quadratfuß = 447 m2. Nach alter Angabe fanden auf dieser Fläche 1.152 Rebstöcke Platz. Das ergab in guten Jahren etwa ein Fuder Wein = 10 Eimer oder 537 Liter.
Köhlerstraße
Von der Alemannenstraße bis zur Freudenau (Holzplatz). Sie erinnert an einen nach dem Eisenbahnbau ausgestorbenen Beruf. Auf dem Holzplatz wurde bis 1885 aus Flözholz vom Laternsertal gewerbemäßig Holzkohle für Industrie, Gewerbe und Haushalt (Bügeleisen) erzeugt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden nochmals Kohlenmeiler betrieben. Davon leitet sich auch der Hausname »Kohlferdis« ab.
Quelle: Oberstudienrat Prof. Dr. Heinrich Abbrederis, Hofrat Dipl. Ing. Josef Märk und VS-Direktor Josef Kessler