Die Straßen von Mäder und ihre Geschichte (Teil 4)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Egeten
Dieser Flurname weist auf die Dreifelderwirtschaft hin. Diese Bewirtschaftungsform wurde in karolingischer Zeit eingeführt und sah ein Jahr Sommersaat, ein Jahr Wintersaat und ein Jahr Wintersaat und ein Jahr Brache vor. Dies bedeutete gegenüber dem früher üblichen Wechsel von einem Jahr Saat und einem Jahr Brache eine wesentlich bessere Ausnützung des Bodens. Der Name Egeten wird aber auch für ein Stück Land verwendet, das nach der Urbarmachung wegen schlechter werdendem Grund wieder in Brache zurückfällt. Eine solche Bodenverschlechterung könnte z. B. die Folge einer Rheinüberschwemmung gewesen sein. Der Name Egeten findet sich auch noch in den Flurnamen „Böcken Egeten“ (nordöstlich des Torkelweges) und „Egeten an der Mur“ (südwestlich des Torkelweges).
Egelseestraße
Die Straße führt von der Ortsmitte zum Egelseegraben, im Volksmund kurz Egelsee genannt, welcher die Grenze gegen Götzis und teilweise gegen Altach darstellt. In diesem Gewässer dürften früher Blutegel häufig gewesen sein. Auch ist die jetzige Form wohl erst seit der Regulierung so gleichmäßig, da der Name auf viele Tümpel schließen lässt.
Exerzierplatz
Im Jahre 1848, als die damalige Österr. Ung. Monarchie von Revolutionen erschüttet wurde, sollten Truppen, welche auch in noch ruhige Gebiete verlegt wurde, eine Ausweitung der Unruhen verhindern. So wurde auch Mäder mit Einquartierungen gesegnet. Diese Truppen exerzierten auf dem Gelände zwischen jetziger Rheinstraße und Hauptstraße westlich des Äuelegrabens. Der Name Exerzierplatz bekam aber nochmals für kurze Zeit Bedeutung, als 1945 marokkanische Besatzungstruppen diesen Platz ebenfalls für militärische Übungen verwendeten.
Quelle: Mäder Gemeindeamt (Josef Benz, Benedikt Bilgeri, Erhard Katz, Andreas Ulmer, Ludwig Welti, Josef Zehrer und Werner Vogt)