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Die Straßen von Altach und ihre Geschichte (Teil 6)

Im September 1950 unterbreitete die Gemeinde der Bevölkerung einen ausgearbeiteten Straßenbenennungsplan.
Im September 1950 unterbreitete die Gemeinde der Bevölkerung einen ausgearbeiteten Straßenbenennungsplan. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen von Vorarlberg in einer großen Serie vor.
Giesingerstraße, Götznerstraße und Gröbliweg

 

Giesingerstraße

Gregor Giesinger (1876-1945) war Gemeindevorsteher bzw., Bürgermeister von 1919 bis 1938 in Altach, in den wohl drückendsten Zeiten dieses Jahrhunderts: Die Inflation und Teuerung der Nachkriegsjahre mündeten nach kurzem Aufschwung in die Not der Arbeitslosigkeit und der politischen Radikalisierung der Dreißigerjahre. Man denke nur an die vielen Zwangsversteigerungen von Häusern und Stickmaschinen, denen er als Vorsteher zwar nicht tatenlos, letztendlich aber ohnmächtig und verbittert gegenüberstand. Trotzdem wurden bis 1931 im Zuge der Talentwässerung alle Bäche reguliert und damit ertragreichere Böden für die Türken- und Erdäpfeläcker geschaffen.“ Noch Jahre nach seinem Tod 1945 war der unermüdliche Einsatz dieses Bürgermeisters für die Notleidenden, die Sticker und die beim Schmuggeln Erwischten in aller Munde.

 

Götznerstraße

Das ist eine neue, schnelle Verbindung vom Altacher Autobahnanschluss nach Götzis, in Richtung Mösle, Tobel und Buch. Die Götznerstraße erhielt im Jahre 1970 ihren Namen.

 

Gröbliweg

Mit der Namensgebung dieses Weges will das ehemalige Stickerdorf Altach das Andenken an zwei Erfinder im Bereich des Stickereiwesens wachhalten. lsaak Gröbli (1822- 1917) aus dem Kanton St. Gallen hat die Schifflistickmaschine erfunden. Augenfällig zeigt sich hier die Schweizer Vorreiterrolle in der Stickerei-Technik. Während bei uns um 1870 die Handmaschinenstickerei einsetzte und in den 90er Jahren die Hochblüte erlebte, hatte Isaak Gröbli schon 1864 den Prototyp einer Schifflimaschine gebaut und die Weiterentwicklung 1873 auf der Wiener Weltausstellung vorgeführt. 1890 waren in der Ostschweiz schon 550 solcher Maschinen in Betrieb, bei uns kam der große Aufschwung im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Nicht genug damit, sein Sohn Arnold Gröbli erfand 1910 den Automaten dazu, sodass die Maschine nun ohne Sticker arbeitete.

 

Quelle: Rudolf Giesinger

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