Peter Stöger hat die finanziellen Sorgen bei der Wiener Austria vorerst nicht auf die Mannschaft abfärben lassen. Der mit Saisonende scheidende Sportchef der Violetten holte mit seiner stark ersatzgeschwächten Elf einen 2:1-Sieg in St. Pölten und sorgte damit zumindest auf dem Rasen wieder für positive Meldungen. Dabei, so ließ Stöger nach dem Schlusspfiff durchblicken, war die Gefahr zuvor groß, mit einem Ausrutscher die Endzeitstimmung am Verteilerkreis weiter zu befeuern.
"Wenn wir charakterlos gespielt, wenn wir verloren hätten, hätten wir die Diskussion gehabt über den Abstiegskampf, dass die Mannschaft zerfällt", sagte Stöger gegenüber Sky. Er sei sehr stolz, wie sich seine Spieler präsentiert hätten, merkte er mehrmals an. "Wir haben Charakter gezeigt." Bereits vor der Partie hatte Stöger berichtet, dass sich seine Spieler im Training nicht hängen haben lassen. "Das ringt mir großen Respekt ab." Der 55-Jährige zog auch Vergleiche zur Lage in den Club-Gremien: "So wie wir es jetzt im Sport versuchen, möglichst gut hinzubekommen, versuchen es viele Menschen in der Wirtschaft in der Kürze auch noch hinzubekommen."
Austria Wien zumindest sportlich erfolgreich: Stimmen zum Spiel
Georg Zellhofer (St.-Pölten-Trainer): "Nach einer Minute muss es normal 1:0 für uns stehen. Dann hat die Austria ein wenig das Kommando übernommen. Aber wir gehen 1:0 in Führung, dann ist das Problem, dass wir postwendend das Tor bekommen aus einer Standardsituation, die wir nicht gut verteidigen. Das passt zur Situation. Gerade, wenn du Sicherheit brauchst. Wir haben nach der Pause dann hervorragend gespielt, hatten Topchancen. Da musst du in Führung gehen. Aber man muss sich auch belohnen. Dann der Elfer, wo unser Spieler auf den Ball fällt. Ab der 70., 80. Minute war der Akku dann leer."
Peter Stöger (Austria-Trainer): "Wir haben eine Reaktion gezeigt, haben Charakter gezeigt in einer schweren Situation. Wir hatten viele Torchancen, wenn du die nicht verwertest, wirst du bestraft. Es war wichtig, gleich den Ausgleich zu schaffen. Wir wollten in der unangenehmen Zeit etwas Positives nach außen schicken mit einem Sieg und der richtigen Körpersprache. Das macht mich heute zufrieden. Wenn wir charakterlos gespielt, wenn wir verloren hätten, hätten wir die Diskussion gehabt über den Abstiegskampf, dass die Mannschaft zerfällt. Dieses Signal war sehr wichtig."
(APA/Red)