"Die Steigung ist brutal" – neue Arlberg-Giro-Strecke über Ganifertal

Aufgrund der Sperre der Silvretta-Hochalpenstraße führt der Arlberg Giro am 3. August erstmals über das Ganifertal. Die neue Route ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch sportlich fordernd. Besonders der neue Anstieg bringt viele an ihre Grenzen.

Ganifertal ersetzt Silvretta – neue Route, neuer Reiz
Im Sommer 2024 kam es auf der Silvretta-Hochalpenstraße zu einem massiven Felssturz. Seither laufen auf der Vorarlberger Seite umfangreiche Sicherungsarbeiten. Eine vollständige Freigabe ist aktuell nicht absehbar – und für ein Rennen wie den Arlberg Giro nicht planbar.
Die Veranstalter zogen daher frühzeitig die Notbremse und entwickelten gemeinsam mit den Behörden eine alternative Streckenführung, die nun erstmals beim Arlberg Giro 2025 zum Einsatz kommt.

Neun Kilometer Anstieg – bis zu 16 Prozent Steigung
Die neue Strecke führt von St. Anton am Arlberg über den Arlbergpass nach Bludenz und hinein ins Montafon. Bei Kilometer 72,5 biegt sie ins Ganifertal ab und führt auf knapp neun Kilometern mit durchschnittlich 9,1 Prozent und bis zu 16 Prozent Maximalsteigung hinauf zum Kops-Stausee. Die Straße ist durchgehend asphaltiert, aber nur knapp drei Meter breit – das bedeutet: wenig Platz, volle Leistung.
"Die neue Streckenführung ist sicher eine weitere Herausforderung – vor allem die Steigung mit bis zu 16 Prozent wird die Beine der Sportlerinnen und Sportler ordentlich zum Brennen bringen", sagt Martin Ebster, Direktor des Tourismusverbandes St. Anton am Arlberg.

Mehr Panorama, weniger Kilometer
Trotz der Härte versprechen sich viele von der neuen Route auch einen echten Mehrwert: Der Rundkurs verkürzt sich auf 142 Kilometer, die Höhenmeter bleiben nahezu identisch bei rund 2.400. Das bedeutet: weniger Strecke, aber konzentriertere Belastung und neue Panoramen, die so bislang nicht Teil des Giro waren.
Eine Verpflegungsstation am Kops-Stausee versorgt die Fahrerinnen und Fahrer mit Energie, bevor es über das Zeinisjoch und das Paznauntal zurück nach St. Anton geht. Dort endet das Rennen wie gewohnt in der Fußgängerzone und mit vielen emotionalen Zieleinfahrten.

Volles Feld, volle Vorfreude
Die Startplätze für den Arlberg Giro 2025 waren schneller ausverkauft als je zuvor, ein deutliches Zeichen, wie beliebt das Rennen in der Szene ist. 1.500 Starterinnen und Starter aus dem In- und Ausland werden am Sonntag erwartet. Der Startschuss fällt um 07:00 Uhr in der Fußgängerzone von St. Anton am Arlberg.
"Der Arlberg Giro ist längst mehr als ein Rennen – er ist pure Emotion, Herausforderung und Gemeinschaftserlebnis zugleich", so das Organisationsteam rund um Martin Ebster.

Fazit: Mehr als ein Kompromiss
Die Sperre der Silvretta hätte zum Problem werden können, doch mit dem Ganifertal hat der Arlberg Giro 2025 nicht nur eine sichere, sondern auch sportlich wie landschaftlich reizvolle Lösung gefunden. Die neue Route bringt Spannung, Schweiß und vielleicht ein paar neue Lieblingsabschnitte.
Team Vorarlberg jagt das Podium
Am Samstagabend treten Daniel Geismayr, Dominik Amann, Liam Crowley und Felix Stehli vom Team Vorarlberg beim internationalen Kriterium an. Besonders heiß auf das Podium ist Dominik Amann, als amtierender Kriterium-Staatsmeister Österreichs zählt er zu den Favoriten auf dem technisch anspruchsvollen Rundkurs durch den Ortskern.
(VOL.AT)