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Die "Starmaniacs" der ersten Staffel

Was wurde aus den "Starmaniacs" der ersten Staffel, jenen wagemutigen zwölf Finalisten, die in Hoffnung auf Starruhm vor Publikum und Jury bestehen mussten?

Ein Budget von 5,5 Millionen Euro, 70 Prozent Marktanteil und eine Reichweite von 22,7 Prozent bei den Erwachsenen ab 12 Jahren; insgesamt 5,9 Millionen eingegangene Votings und sagenhafte 90 Prozent Marktanteil bei Zuschauerinnen bis 29 Jahre – „Starmania“ schrieb in Österreich TV-Geschichte und war im Herbst und Winter des Vorjahres Diskussionsthema Nummer eins im Land. Doch was wurde aus den „Starmaniacs“, jenen wagemutigen zwölf Finalisten, die in Hoffnung auf Starruhm vor Publikum und Jury bestehen mussten?

Entgegen aller Erwartungen ist nicht „Starmania“-Sieger Michael Tschuggnall der kommerziell erfolgreichste der hoffnungsvollen Youngsters. Die Zweitplatzierte Christina Stürmer macht ihrem Namen alle Ehre und stürmt die Charts. Ihr Album „Freier Fall“ ist bereits über 100.000 Mal verkauft worden, ihre Debütsingle „Ich Lebe“ konnte sich neun Wochen auf Platz eins der Austria Top 40 halten. Auch PR in eigener Sache betreibt sie sehr erfolgreich: Halb nackt posiert die 21-jährige Oberösterreicherin bereitwillig für Illustrierte, outet ihre Beziehung zu „Starmaniac“ Lukas und lässt sich von Journalisten in den Urlaub begleiten. Die österreichischen Fans lieben ihre Christl, doch die möchte nach ihrer gestarteten Österreich Tournee nun den deutschen Markt erobern und ab fort ausschließlich Christina genannt werden.

Ähnliche Namensprobleme hat der Sieger nicht: „Es sagt ja sowieso jeder ’das Album vom Michi’“ und so nannte Michael Tschuggnall sein Album sinniger Weise „Michael Tschuggnall“. Er vergießt weiterhin „Tears of Happiness“, heimste sein Werk doch alleine durch die Vorbestellungen Gold ein. Tschuggnall singt Balladen von Liebe und großen Gefühlen, bewegt sich musikalisch irgendwo zwischen Elton John und Udo Jürgens und bleibt weiterhin bescheiden. An Stürmers Erfolg kann er vorerst nicht anschließen, die Single floppte in Deutschland, doch das ist ihm egal. Er möchte sich mit dem, was er macht, identifizieren.

Auch der Kärntner Boris Uran (sein Album heißt „Ich“) und die unverwüstliche Niddl („Perfect Attitude“ ist als Single erschienen) haben Tonträger auf den Markt gebracht. Als künstlerisch anspruchsvollste Aufnahme der Ex-„Starmaniacs“ gilt der Kritik jedoch die Single „Anders“ der anfänglich als Favoritin gehandelten, dann aber vorzeitig ausgeschiedenen 17-jährigen Vera Böhnisch. Nach den Gesetzen des Marktes war klar, dass darauf auch ein Album folgen musste. „Diese Platte war für mich wirklich Blut, Schweiß und Tränen und ist gegen den Willen aller entstanden“, meinte sie kürzlich bei der Präsentation ihres Albums „Get UR Funk Done“ zum „Falter“.

Um die restlichen Starmaniacs ist es still geworden. Doch die Nation muss nicht bangen, die Starindustrie des ORF sorgt für Nachschub: Die Castings für „Starmania – Die neue Generation“ sind bereits angelaufen. Auch Arabella Kiesbauer wird sich bis Herbst vom „Starmania“ Stress erholt haben und in gewohnter Manier neues Starpotenzial präsentieren. Der Hype geht weiter!

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