Im Folgenden eine Auflistung der stärksten Beben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) nach Ereigniszeitpunkt (Stand: 29. Dezember, 9.00 Uhr):
Gramastetten, 18. Jänner:
Zwei Erdbeben erschütterten am 18. Jänner den Raum Gramastetten, Oberösterreich. Sie ereigneten sich um 18.35 Uhr und 22.09 Uhr und hatten Magnituden von 3,2 und 3,1. Die Epizentren wurden nördlich von St. Gotthard im Mühlkreis lokalisiert. Wegen der geringen Herdtiefe von etwa vier Kilometer waren die Bodenbewegungen für viele erschreckend, häufig wurde ein explosionsartiger Knall gehört. Wenig standfeste Gegenstände fielen um und in einzelnen Fällen entstanden feine Risse im Verputz. Die Epizentralintensität erreichte in beiden Fällen fünf Grad auf der zwölfstufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98). Insgesamt sind mehr als 1.200 Meldungen aus der Bevölkerung über das Online-Wahrnehmungsformular eingetroffen. Am 15. Jänner wurde ein Vorbeben der Magnitude 2,8 beobachtet und im Jänner und Februar folgten insgesamt fünf deutlich schwächere Nachbeben, das stärkste am 24. Jänner mit einer Magnitude von 2,3. Drei weitere Nachbeben wurden im Mai und eines im August verspürt.
St. Johann im Pongau, 25. Februar:
Das stärkste Erdbeben des Jahres ereignete sich am 25. Februar um 22.18 Uhr einige Kilometer südwestlich von St. Johann im Pongau, Salzburg. Das Beben der Magnitude 3,4 wurde von vielen Personen stark verspürt, Gebäude wurden deutlich gerüttelt, kleine Gegenstände fielen um und einige Menschen flüchteten ins Freie. In einigen Gebäuden bildeten sich feine Risse im Verputz. Die Erschütterungen wurden im Umkreis von etwa 30 Kilometer verspürt. Im Gebiet um das Epizentrum erreichte die Intensität fünf Grad auf der EMS-98. Zu diesem Beben sind etwa 470 Wahrnehmungsberichte aus der Bevölkerung eingelangt. Einige schwache Vor- und Nachbeben konnten im Raum St. Johann vereinzelt wahrgenommen werden, es war mehrmals ein Grollen des Untergrundes zu hören.
Bach im Lechtal, 4. Mai:
Am 4. Mai wurde um 11.48 Uhr im Tiroler Lechtal ein Erdbeben der Magnitude 2,8 verspürt, dessen Epizentrum etwa vier Kilometer südlich von Elbigenalp lag. Die Auswirkungen des Bebens wurden von vielen Menschen wahrgenommen und zum Teil als stark empfunden, einige flüchteten ins Freie, vereinzelt fielen wenig standfeste Gegenstände um. Die Epizentralintensität erreichte vier bis fünf Grad auf der EMS-98.
Liechtenstein, 1. September:
Südlich von Vaduz, Liechtenstein lag das Epizentrum eines kräftigen Erdbebens der Magnitude 4,0, das am 1. September um 13.57 Uhr registriert wurde. Es war in weiten Teilen Vorarlbergs spürbar. Besonders stark waren die Erschütterungen in Nenzing, Schlins, Satteins und Frastanz wahrnehmbar. Auch in Feldkirch haben viele Personen das Beben deutlich verspürt, vereinzelt wurden Verputzrisse gemeldet. Es langten etwa 560 Wahrnehmungsberichte ein, die Intensität erreichte in Vorarlberg maximal vier bis fünf Grad auf der EMS-98. Zwei Nachbeben am 2. September und am 14. Oktober wurden mit einer Intensität von drei bis vier bzw. vier Grad auf der EMS-98 in einigen Orten in Vorarlberg wahrgenommen.
Marchegg, 2. Oktober:
Im nördlichen Wiener Becken, in der Nähe der Grenze zur Slowakei, ereigneten sich am 2. Oktober drei fühlbare Erdbeben, deren Epizentren etwa sechs Kilometer nordwestlich von Marchegg lagen. Das Hauptbeben um 7.52 Uhr hatte eine Magnitude von 2,9 und wurde deutlich mit einer Intensität von vier Grad auf der EMS-98 verspürt. Um 10.17 Uhr folgte ein Nachbeben der Magnitude 2,6 mit einer Intensität von drei bis vier Grad und um 11.10 Uhr wurde ein leichtes Nachbeben der Magnitude 2,3 mit einer Intensität von drei Grad (EMS-98) schwach wahrgenommen.
(APA)