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Die Spitzenkandidaten im Porträt

Fünf der sechs Spitzenkandidaten für die Europawahl am Sonntag, 13. Juni, sind EU-Abgeordnete, vier haben bereits Erfahrung in diesem „Job“.

Einer davon, Hans-Peter Martin, hat allerdings die Seiten gewechselt: 1999 war er SPÖ-Spitzenkandidat, heuer tritt er mit einer eigenen Liste an. Die Kurzbiografien der EU-Spitzenkandidaten:

Hannes Swoboda (SPÖ):

Geboren am 10. November 1946 in Bad Deutsch-Altenburg (NÖ). Studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. War zunächst in der Wiener Arbeiterkammer tätig. 1983 wurde er in den Gemeinderat gewählt, 1986 Klubobmann, 1988 Stadtrat für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Personal. 1991 übernahm er die Verkehrsagenden, 1994 Stadtplanung und -entwicklung und die Außenbeziehungen der Stadt Wien. 1996 zog er als SP-Spitzenkandidat ins EU-Parlament ein, seither ist er Delegationsleiter der SPÖ.

Ursula Stenzel (ÖVP):

Geboren am 22. September 1945 in Wien, verheiratet mit dem Burgschauspieler Heinrich Schweiger. Studierte Zeitungs-, Politikwissenschaften und Geschichte. 1970 begann sie als freie Mitarbeiterin des aktuellen Dienstes im Wiener Studio des ORF, 1972 wurde sie Reakteurin im Aktuellen Dienst, dann Redakteurin und ZiB-Moderatorin. 1996 stieg sie in die Politik ein und führte die ÖVP als EU-Spitzenkandidatin zum ersten Wahlsieg bei bundesweiten Wahlen seit 1966. Auch 1999 war sie Spitzenkandidatin, die ÖVP fiel auf Platz 2 zurück.

Hans Kronberger (FPÖ):

Geboren am 9. Mai 1951 in Hall bei Admont (Steiermark). Journalist, arbeitete seit 1982 beim ORF in der Redaktion für „Argumente“ bzw. „Bürgerforum“ sowie für Schiejoks „Konflikte“. Seit 1981 Lektor für Umweltpublizistik an der Uni Salzburg, mehrere Publikationen (u.a. „Der Sanfte Weg – Österreichs Weg zum Umstieg auf Sonnenenergie“, „Auf der Spur des Wasserwechsels“, „Blut für Öl“). Trat als Quersteiger ohne Parteibuch 1996 (vierter Listenplatz) und 1999 (dritter Listenplatz) für die FPÖ bei EU-Wahlen an; ist jetzt der FPÖ beitreten.

Johannes Voggenhuber (Grüne):

Geboren am 5. Juni 1950 in Salzburg. Grüner der ersten Stunde, zunächst in Salzburg als Sprecher der „Salzburger Bürgerinitiativen- und Bürgerliste Stadt Salzburg“, von 1982 bis 1987 Bürgerlisten-Stadtrat. 1998 wechselte er in den „Bund“: 1988 bis 1991 war er Bundesgeschäftsführer, 1990 bis 1992 Klubobmann, war auch Mitglied des Bundesvorstandes der Grünen. Seit 1991 Europasprecher der Grünen, ist er seit 1995 EU-Abgeordneter der Grünen und war bei beiden Wahlen Spitzenkandidat.

Leo Gabriel („Linke“):

Geboren am 27. Juli 1945 in Neunkirchen (NÖ), als Sohn des Philosophen Leo Gabriel. Studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Wien und Sozial-Anthropologie in Paris. Lebte in den 70er- und 80er-Jahren in Südamerika, ist heute Leiter des Ludwig Boltzmann-Institutes für Lateinamerikaforschung. Machte sich auch einen Namen als Buchautor („Aufstand der Kulturen“), Journalist und Filmemacher. Globalisierungs-Kritiker, Mitglied des Internationalen Komitees des Weltsozialforums, Mitbegründer von Attac Österreich.

Hans-Peter Martin (Liste HPM):

Geboren am 11. August 1957 in Bregenz. Journalist und Buchautor. Studierte Rechts- und Politikwissenschaften, arbeitete seit 1986 beim deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, von 1989 bis 1991 als Südamerika-Korrespondent in Rio de Janeiro, dann als Leiter des Wiener Büros. Mehrere Publikationen, u.a. „Die Globalisierungsfalle“, „Nachtschicht – eine Betriebsreportage“, als Co-Autor „Gesunde Geschäfte“, „Bittere Pillen“. Mitbegründer des Ökologie-Instituts Wien (1985). 1999 zog er als parteifreier SPÖ-Spitzenkandidat in das EU-Parlament ein, überwarf sich mit seiner Fraktion und tritt nun mit einer eigenen Liste an.

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