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Die perfekte Ehefrau - Kritik und Trailer zum Film

Die Hemden des Mannes tadellos bügeln und den Boden immer im Uhrzeigersinn putzen: Aufgaben, die junge Mädchen in der Hauswirtschaftsschule Van Der Beck erlernen. "Die perfekte Ehefrau" heißt die Komödie, in der Frankreichs Leinwandstar Juliette Binoche ihren Schülerinnen beibringt, die willige Sklavin ihres Mannes zu sein - und das mit stets guter Laune. Ab Donnerstag im Kino.

Die perfekte Ehefrau - Kurzinhalt zum Film

Martin Provost, der sich mit "Violette" und der preisgekrönten Filmbiografie "Séraphine" auf Frauenporträts spezialisiert hat, drehte mit dem Film (im Original: La Bonne Épouse) seine erste feministische Komödie. Mit Humor illustriert er, wie der Kampf für die Emanzipation der Frau vor über 50 Jahren begann.

Der Film spielt im Elsass zu Beginn der sozialen Umwälzungen im Mai 1968. Paulette Van Der Beck (Juliette Binoche) lehrt, wie man die perfekte Ehefrau für zukünftige Ehemänner wird. Bis zu jenem Tag, als die Welt um sie herum aus den Fugen gerät. Ihr Mann, Robert Van Der Beck, erstickt an einem Kaninchenknochen. Und die weibliche Revolte mit Forderungen nach sexueller Befreiung und Gleichberechtigung greift auf ihre provinzielle Hauswirtschaftsschule über.

Die perfekte Ehefrau - Die Kritik

Der 64-jährige Regisseur baut seine Komödie auf dem Kontrast zwischen der Rolle der Frau als Hüterin von Heim und Herd und den bevorstehenden Protestausbrüchen der 68er und dem sozialen Chaos in Paris auf. Gleichzeitig spielt er mit den Charakteren der Protagonistinnen: der immer gut gelaunten und perfekten Paulette, ihrer Schwägerin (Yolande Moreau), die vom Märchenprinzen träumt, und einer prinzipientreuen Nonne (Noémie Lvovsky) und Anhängerin einer starren und nicht verhandelbaren Lehrmethode. Ein Dreiergespann, das hervorragend funktioniert und gelassen mit Klischees spielt. Binoche ("Der englische Patient") zeigt hier ihr Talent für Komödien.

Die Idee zu dem Film ging auf die Geschichte einer Bekannten von Provost zurück, die sich mit 16 Jahren in eine Haushaltsschule einschreiben wollte, sagte der Regisseur. Er habe nicht gewusst, dass es diese Einrichtungen gab, deren Existenz er einfach nur unglaublich fand. Die Schlussszene des Films wirkt dann zwar unerwartet - und eigenartig. Dennoch ist es Provost gelungen, mit Humor die selten erzählte Geschichte des Aufstiegs der feministischen Bewegung in Frankreich zu illustrieren.

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(APA/Red)

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