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Die Party geht weiter

Bei Capital Bro war die Stimmung nicht nur in der ersten Reihe am Kochen.
Bei Capital Bro war die Stimmung nicht nur in der ersten Reihe am Kochen. ©Beate Rhomberg
Am Freitag konnte auf dem Szene Openair „Ausverkauft“ gemeldet werden.
Freitag beim Szene Openair

Lustenau. Die Festivalpässe für das beliebte Szene Openair am Alten Rhein in Lustenau waren schon im Vorfeld ausverkauft, im Laufe des Freitags waren dann auch die restlichen Tagestickets weg. Ganz zur Freude von Veranstalter Hannes Hagen, der mit der Programmauswahl den Nerv des Publikums getroffen hat. Nach dem sonnigen Auftakt am Donnerstag erinnerte ein kräftiger Regenguss am Mittag die Besucher – zumindest kurz – an frühere Zeiten.

Wer zu früher Stunde noch keinen Bock auf Konzerte hatte, konnte sich erstmal bei der Flunkyball-Meisterschaft auf dem Campinggelände versuchen. Das Spiel, das auch unter dem Namen „Bierball“ bekannt ist, ist seit Jahren der Renner auf allen Festivals.

Zum ersten mal richtig Laut wurde es schließlich am späteren Nachmittag bei Trettmann. Seine riesige Fangemeinde hielt begeistert die Handys in die Höhe und sang jeden Song mit. Der Deutschrapper nutzte mehrfach die Gelegenheit, auf sein im September erscheinendes Album hinzuweisen.

Deutscher Punkrock ist nicht tot

Die Publikumsschnittmenge zwischen Trettmann und den fantastischen Milliarden, die im Anschluss auf der Szene Bühne zu sehen waren, war sehr gering. Fast hatte man das Gefühl, auf einem anderen Festival zu sein. Mit ihrer energiegeladenen Show rissen die Berliner Punkrocker ihre treuen Fans mit. Es wurde - sehr zur Freude und unter kräftiger Mithilfe des Leadsängers Ben Hartmann - gepogt was das Zeug hält. Die Milliarden zeigten einmal mehr, dass es zwischen den Ärzten und Ton, Steine, Scherben noch viel Platz für deutschen Punkrock gibt.

Melancholisch-Trauriges aus der Schweiz

Als Kontrast dazu folgte der Auftritt des genialen schweizer Liedermachers Faber, der mit seinen melancholisch-traurigen Liedern sein Publikum verzauberte. Andächtig lauschte man Textzeilen wie „mein Chef war vor mir auf dem Klo und es riecht wunderbar nach ihm“. Vielleicht schon ein kleiner Vorgeschmack auf das heutige Konzert von AnnenMayKantereit, wo die Vögel ja bekanntlich vom Himmel scheißen. Gegen Ende des Konzertes wurden die Lieder tanzbarer und die Menge machte begeistert mit.

Dass auch eine Ein-Mann-Show für gute Stimmung sorgen kann zeigte dann Elderbrook mit einer elektrisierenden Darbietung. Einer der Aufsteiger des Jahres 2018 übertrug mit Leichtigkeit seine gute Laune und Tanzbegeisterung auf die Zuhörer und verwandelt sie in Mittänzer. Spätestens jetzt war bei allen gute Laune angesagt.

Mit ein Grund dafür, dass auch der Freitag des 30. Szene Openairs restlos ausverkauft war, war sicherlich der Rapper Capital Bra. Mit seinen Songs bricht er derzeit alle Rekorde und schaffte es als erster deutscher Künstler, mit zwei Singles hintereinander auf Platz eins der deutschen Charts. Da verzieh ihm das Publikum schon mal, dass er das ganze Konzert über meinte, in der Schweiz aufzutreten.

Rockiger Abschluss mit Welshly Arms

Für einen rockigen Abschluss sorgte schließlich die aus Cleveland, Ohio stammende Band Welshley Arms. Bekannt unter anderem durch ihren Hit „Legendary“ holten sie zu später Stunden noch mal alles aus dem schon etwas müden Publikum heraus und sorgten für einen tollen Abschluss des abwechslungsreichen zweiten Tages des restlos ausverkauften Jubiläumsfestivals.

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