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Die Naturvielfalt am Alten Rhein erkunden

Naturbegehung am Alten Rhein. Über die Bedeutung und Vielfalt der Streuwiesen ging Markus Grabher (Umweltbüro Bregenz) näher ein.
Naturbegehung am Alten Rhein. Über die Bedeutung und Vielfalt der Streuwiesen ging Markus Grabher (Umweltbüro Bregenz) näher ein. ©edithhaemmerle
Zusammenspiel von Natur und Landwirtschaft stand bei der Riedbegehung im Interesse.
Die Naturvielfalt am Alten Rhein erkunden
Naturbegehung im Schweizer Ried

Lustenau (EH) Aufschlussreich war der Rundgang am Samstagnachmittag durch das Naturschutzgebiet am Alten Rhein. An fünf Stationen gaben Experten spezifisch zum Thema interessante Einblicke. Die Beteiligung war groß. Auf Einladung von Karl Köppel (Widnauer Gemeindechef), beteiligte sich auch der Lustenauer Ornithologische Verein „Die Drossel“ an der Schweizer Expedition. Über die Vogelbeobachtung gab Erika Ritter Auskunft und auch über ihre langjährige Tätigkeit in der Beringung der Vögel. Seit 1994 konnten dadurch 15.400 Vogelarten registriert werden. Erwähnenswert sei heuer erstmals die Eigenständigkeit der Beobachtungsstation, die vorher zusammen mit der Vogelwarte Radolfzell geführt wurde, nannte Ritter auch seltene Vogelarten und den erstmaligen Besuch des Wachtelkönigs im letzten Jahr.

Natur und Landwirtschaft

Im Bereich Landwirtschaft war die Bodenbeschaffenheit im Schweizer Ried ein brisantes Thema, zu dem Mathias Heeb (Landwirtschaftliches Zentrum St. Gallen) näher einging. Der in diesem Gebiet vorherrschende Schollenboden verursache auch im südlichen Industriegebiet von Lustenau Probleme, so Bürgermeister Kurt Fischer, der die nachbarschaftliche Freundschaft zu Widnau sehr schätze und gerne der Einladung zur naturkundlichen Begehung folgte. Als Beispiel nannte Fischer den Bau einer Tiefgarage einer Firma im Millenniumspark. Der Aushub des Schollenbodens müsse auf Sonderdeponien geführt werden. Dieses Unterfangen sei mit zusätzlichen Kosten verbunden, erklärt Fischer. Um dieser Bodenbeschaffenheit entgegenzuwirken, wurden im Schweizer Ried bereits Maßnahmen zur Entwässerung mittels Drainagen getroffen. Im Anschluss wurde die Oberfläche mit einer Sand- und Kiesschicht aufgeschüttet. Ebenso ein wichtiges Anliegen auf Schweizer und Vorarlberger Seite sind die Trinkwasserbrunnen. Zur Situation der landwirtschaftlichen Nutzung der Rheinvorländer und einer natürlichen Gestaltung der Wasserufer sprach Markus Mähr (Projektleiter RHESI).

Streuwiesen

Wie das Zusammenspiel der Natur in Bezug auf Fauna und Flora funktioniert, richtete Markus Grabher (Umweltbüro Bregenz) das Augenmerk auf die Streuriedflächen, die durch ihre Pflanzenvielfalt die Nahrung der Honigbienen sichern. Von den über 300 verschiedenen Pflanzenarten, die in Streuwiesen vorhanden sind, nannte Grabher eine davon, das „Mädesüß“. Diese weißblühende Pflanze habe dieselbe Wirkung wie Aspirin und sei deshalb bei Erkältungskrankheiten empfehlenswert, so der Experte. Der Rundgang führte weiter zur neuen Brücke über den Neuner, dem früheren Scheibenbach. Nach dem Abbrennen der alten Brücke wurde diese von Schülern der HTL Rankweil im Rahmen eines Schulprojekts neu erbaut. Anselm Scheffknecht (Obmann „Die Drossel“) ging näher auf die Tätigkeit des Vereins rund um das Biotop ein und führte zurück bis zur Gründung 1978. Ebenso erklärte er die Notwendigkeit der Errichtung der Flachwasserteiche als Nahrungsquelle, vorwiegend für Amphibien. Den Abschluss bildete ein gemütliches Beisammensein in freier Natur. Zur Unterhaltung spielte das Duo „Walter und Eva“. Dabei war auch für das leibliche Wohl der Besucher bestens besorgt, die vom Veranstalter zu Grillwurst und Getränken eingeladen waren.

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