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Die lokale Welt der Fahrradhersteller

Danielle Schön ist eine der wenigen weiblichen Fahrrad Hersteller
Danielle Schön ist eine der wenigen weiblichen Fahrrad Hersteller ©Daniela Lais
Räder die weit entfernt von Massenproduktion sind, findet man in Portland bei MADE
MADE Bike Show

Bregenz/Portland. Portland Oregon, an der Westküste der USA, hat sich definitiv einen Namen gemacht, wenn es um Fahrradkultur geht. In Reiseführern als eine der sicherste Städte für Radfahrer genannt, mit umfangreichem Radfahrnetz, guten Anbindungen zwischen den Nachbarschaften und der Innenstadt, einem Sommer-Fahrradfestival, „Pedalpalooza“ genannt und dem „Naked Bike Ride“, der jedes Jahr das Highlight für Tausende Radfahrbegeisterte darstellt.

Kein Wunder, dass Portland nun auch seine eigene Bike Show bekommt. MADE findet dieses Wochenende zum ersten Mal in den Zidell Yards statt. Das offene Industriegebäude steht seit einigen Jahren leer, solange, bis die weitere Nutzung entschieden ist. Besonders während Covid wurde das Gebäude als Veranstaltungsort genutzt. MADE bringt 200 Nationale und Internationale Fahrradhersteller zusammen und fokussiert sich vor allem auf Handarbeit in kleinem Rahmen und lokal.

Ein-Personen Betriebe

„Made in USA“ steht so ziemlich auf jedem der ausgestellten Fahrradrahmen. Besonders in den letzten Jahren wurde die Rahmenherstellung in Europe und den USA auf Taiwan ausgelagert. Nicht in den Zidell Yards. Max und Alder aus Seattle, Washington haben die Rahmenherstellung des Rodriguez Familienbetriebs übernommen. „Wir waren reguläre Mitarbeiter und die Familie hat mit uns eine gute Zukunft gesehen und das Geschäft in unsere Hände gelegt“, erklärt Max, während er das nicht mal 7kg schwere Ausstell-Fahrrad stolz in die Höhe hält. Nicht zwei, sondern nur eine Person ist Tom La Marche. Der junge Fahrradhersteller aus Philadelphia hat den Betrieb 2022 gegründet. Er hat zuerst in zahlreichen Betrieben gearbeitet, Erfahrung gesammelt und spezialisiert sich nun auf einfache Gelände-Fahrräder.

Fahrradhersteller aus Deutschland

Auch Rahmen-Hersteller aus Deutschland trifft man hier in Portland. Florian Bösel ist gerade am Vortag eingeflogen und präsentiert die Marke SOUR Bike, die in Dresden zuhause ist. Ein langer Weg für ein Fahrrad, aber man will die Marke auf dem US Markt bekannt machen. Seit drei Jahren baut Sour Bike Räder aus Stahl und lackiert diese auch. Aus 25.000 Farbnuancen kann der Kunde wählen und sein ganz eigenes, spezielles Fahrrad herstellen lassen.

Schön gemacht

„Schön“ klingt Deutsch, ist es auch. Hinter dem Namen steckt allerdings eine Fahrrad-Herstellerin aus Kanada mit Deutschen Wurzeln. Danielle Schön erklärt ihr selbst gebautes Mini Fahrrad das ganz einfach auseinandergenommen und in einen Koffer gepackt werden kann. Die Quebecerin kommt aus der Schweißer Branche und hat Kunst Uni Background, was ihr ungemein hilft Fahrräder qualitativ und stylish zu bauen. Sie ist eine der wenigen weiblichen Rahmen Hersteller der Branche.

Rund ums Bike

Auch rundherum spielt sich viel ab. Viele Rahmenbauer setzen auf weit mehr als nur das Fahrrad. Handgemachte wasserfeste Bike Taschen, handgenäht vor Ort und passende Accessoires für das Bike Camping. Der Kaffeeröster Roly-Poly aus Bozeman Montana gibt gratis Kaffeebohnen und Kaffee aus, gesponsert vom Sattelhersteller Brooks. Der Englische Fahrradhersteller TWMPA setzt auf Eschenholz, sechs Jahre baut der Brite als Einzelperson die Holz-Räder und das mit Erfolg „die Kunden fahren immer noch, auch im Regen“, scherzt Andy Dix. Seine Räder sind mit Polyurethan beschichtet, das hält auch dem stärksten Englischen Regen stand.

MADE ist noch bis Sonntag in Portland, in den Zidell Yards.

Online unter https://made.bike/

Reporter: Daniela Lais

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