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Die Kessel kochen auf

Pfarrer Peter Willi mit Schnapsbrenner Fredi Sieberer und Joachim Walser.
Pfarrer Peter Willi mit Schnapsbrenner Fredi Sieberer und Joachim Walser. ©Tay Hagen
Startschuss: Dankefest und Weihung der neuen Schnapsbrennerei „Ketschela 47“ in Gisingen.
Ketschela 47 eröffnet

FELDKIRCH Es ist vollbracht – nach einem Jahr war alles unter Dach und Fach. Joachim Walser und Fredi Sieberer bauten einen neuen „Hobbyraum“. Direkt am eigenen Gründstück von Sieberer entstand ein Bungalow mit 66 Quadratmeter und schaffte Platz für die zwei neuen Brennereien mit einem Füllvolumen von 75 bis 120 Litern. „Ketschela 47“ (bezugnehmend auf den Straßennamen Ketschelenstraße 47) heißt die neue Räumlichkeit, die kürzlich durch Pfarrer Peter Willi beim feierlichen Rahmen eingeweiht wurde. Walser und Sieberer sind über 40 Jahre enge Freunde. Auf diesen gemeinsamen Meilenstein sind sie aber besonders stolz. „Es waren so viele Menschen in diesem Herzensprojekt involviert und dafür wollten wir ‚Danke‘ sagen“, erklärt Sieberer. Rund 200 Personen waren vergangenes Wochenende über den Tag verteilt anwesend, um den Startschuss gemeinsam einzuläuten. Sie konnten auch die neue Brennerei genauestens inspizieren: Sie enthält neben zwei Kaminen, einem Aufenthaltsraum, Toilette und Schwerlastträgerregalen noch einen unterirdischen Acht-Kubikmeter-Tank, der die abgebrannte Maische sammelt und in die Biogasanlage abführt.

Harmonisches Duo
Die verwendeten Materialien für den Neubau bestehen größtenteils aus Upcycling: „Alte Dachstühle, Balken oder Ähnliches verwenden wir hier und bauen alles in Eigenregie“, führt Walser aus. Beim Dankefest wurde eines ganz viel: Schnaps verköstigt. Die Abfindungsbrenner verarbeiten jährlich über 10 Tonnen Obst zu Edelbränden. Sortenreine Schnäpse, wie etwa die rote Birne, Zitrone und Williams, die bereits einige Bronze- und Silbermedaillen geholt haben. Auf den Flaschen ist jedoch ein anderes Gesicht platziert. „Das ist Hermann Erne – mein Großvater“, hält Fredi Sieberer fest. Er war eine kleine lokale Koryphäe mit seiner fahrbaren Brennerei in Gisingen. Bis in die Morgenstunden genossen die Gäste mit Live-Musik, kulinarischen Schmankerln und edlen Tropfen das Fest. TAY

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