Die Welt versinkt in Krisen - doch der Retter naht. Oder zumindest der zynische Kommentator der Entwicklung: Das Känguru. Die Kultfigur, die der Autor und Kleinkünstler Marc-Uwe Kling erschuf, kommt mit ihrem zweiten Kinofilm in die Lichtspielhäuser. "Die Känguru-Verschwörung" lautet der Titel der neuen Komödie, bei der das animierte Beuteltier und sein von Dimitrij Schaad gespielter Kompagnon Marc-Uwe wieder die Welt retten. Ein bisschen zumindest. Ab Donnerstag im Kino.
Die Känguru-Verschwörung: Kurzinhalt zum Film
Kleinkünstler Marc-Uwe (Schaad) geht mit seiner Angebeteten Maria (Rosalie Thomass) die Wette ein, ihre ins Lager der Verschwörungstheoretiker abgedriftete Mutter Lisbeth (Petra Kleinert) auf den Boden der Tatsachen zurückholen zu können. Sollte er gewinnen, winkt die von ihr bezahlte Reise nach Paris, sollte er verlieren, müssen er und das Känguru ihre Wohnung abtreten.
Durchaus genügend Motivation also, um sich ordentlich ins Zeug zu hauen. Aber Mutter Lisbeth ist eine harte Nuss, die selbst Indoktrinationsseminare abhält, glühende Anhängerin des Verschwörungsgurus Adam Krieger (Benno Fürmann) ist und unbedingt zur Fan-Conspiracy-Convention nach Bielefeld will.
Und so finden sich die beiden gemischt-rassigen WGler alsbald auf einem chaotischen Roadtrip Richtung Bielefeld und müssen um ihr Leben fürchten. Und dass Marias Ex Joe auftaucht, macht die Sache nicht leichter. Ist der doch ein hochsympathischer und alles könnender Steirer, der Worte wie "hudeln" oder Begrüßungsformeln wie "heroinspaziert" verwendet und - von wem sonst ?! - von Michael Ostrowski gespielt wird.
Die Känguru-Verschwörung: Die Kritik
Der Drehbuchautor Marc-Uwe Kling hat bei dem nicht auf einer Buchvorlage beruhendem Script den Neo-Regisseur Marc-Uwe Kling anfangs freie Hand beim freien Assoziieren mit filmischen Konventionen gelassen. Die ganze Geschichte beginnt in einem Dunkelrestaurant und damit lange Zeit im Schwarzen. Anfangs werden ganze Sequenzen als Sitcom inszeniert, kommen in Videospielästhetik oder referenzieren aufs Drehbuch.
Und doch findet der vermeintliche Antifilm mit eleganten Match-Cuts vom österreichischen Kameramann Markus Nestroy zusätzlich zur stets präsenten Metaebene auch noch den narrativen Bogen. Wobei man den letztlich ja nicht bräuchte, ist doch die kurze Distanz eigentlich die stärkste Sprintstrecke für das Känguru. Und darauf trinken wir jetzt einen "kategorischen Aperitif".
(APA/Red)