Die „Siechenkapelle Unsere Liebe Frau“, so ihr vollständiger Name, wurde im Jahr 1400 vom Graf Hugo II. von Montfort gestiftet. Sie erinnert uns an die Zeit der Lepra, von der auch unsere Heimat nicht verschont blieb.
Kapelle am Siechensteig
Der Bau am einstigen Siechensteig wurde in Verbindung zum danebenliegenden Siechenhaus vom damaligen Abt Heinrich von Mehrerau genehmigt. Bereits ein Jahr später wurde die Siechenkapelle zu Ehren Maria, Leonhard, Jodem und Agatha geweiht. In den Jahren 1744-1746 wurde nach Plänen von Jakob Albrecht der Betraum neu errichtet. Der Chorraum blieb dabei erhalten. Zu Außenrenovierung und Platzgestaltung mit Skulpturen von Herbert Albrecht kam es 1982. Die Kapelle steht im Besitz der Pfarre St. Gallus.
Gemeinsame Geschichte
Die Geschichte der Siechenkapelle ist ursächlich mit dem Siechenhaus verwoben. Die auch bei uns wütende Lepra veranlasste die Grafschaft von Montfort-Bregenz ein Siechenhaus mit Kapelle und einem sogenannten „Kirchhöfli“ (Friedhof) und Badehaus zu errichten. Zu dieser Zeit dürfte dies wohl eine der ersten spitalsähnlichen Einrichtungen gewesen sein. 1664 wurde das Siechenhaus nach den Plänen von Michael Kuen umgebaut. In den 1980er-Jahren wurde das Haus von der Illwerke VKW AG erworben und dient seither firmeninternen und kulturellen Veranstaltungen. Unter der Leitung des Architekten Hans Purin und des Bundesdenkmalamts erfolgte eine umfangreiche Sanierung. HAPF