AA

Die Gefahr lauert daheim: Vermeiden von Sturzunfällen bei Senioren

Ein "kleiner Ausrutscher" kann fatale Folgen haben, zumindest für Senioren. 2006 sind in Österreich 783 ältere Menschen bei Sturzunfällen ums Leben gekommen.

Fast die Hälfte der Unfälle von Senioren geschieht zu Hause und ein Fünftel in der näheren Wohnumgebung. Wie man die heimischen Stolperfallen vermeiden kann, zeigt die Broschüre “Sicher Wohnen – Besser Leben”, die am Donnerstag im Sozialministerium präsentiert wurde.

“Ein Großteil der Sturzunfälle älterer Menschen wäre zu verhindern”, so Sozialminister Erwin Buchinger (S). Die Neuauflage der Broschüre solle dazu dienen, die Betroffenen und ihre Umgebung für das Thema Stürze zu Hause sensibilisieren. Mit Hilfe einer Checkliste wird gezeigt, wie man Gefahrenquellen im Wohnbereich erkennen und ausschalten kann. So sollen etwa Teppiche am Boden fixiert, Kabel befestigt werden und Steckdosen sowie Lichtschalter fest montiert sein. Hilfreich sind auch Haltegriffe im Badezimmer und durchgehende Stiegengeländer. Alle Türschwellen sollen auf gleichem Niveau und das Bett auf Sitzhöhe sein. Wichtig ist außerdem eine gute Beleuchtung im ganzen Haus und ein Telefon in Bett-Nähe.

Verletzungen infolge von Stürzen seien oft Auslöser für eine Pflegebedürftigkeit bei Senioren, wie Katharina Pils, stellvertretende ärztliche Direktorin des Sozialmedizinischen Zentrums Sophienspital, erklärte. “Oft versuchen ältere Menschen, Stürze zu verheimlichen, denn sie wollen nicht in ein Pflegeheim”, so die Primaria. Die Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen wollen zu Hause betreut werden, so beginnt das Sozialministerium heuer mit einer Schulung für Heimhelfer, die über Sturzunfälle und Gefahren im Haushalt informieren soll. Die ausgebildeten Pflegekräfte können so Senioren zur Umgestaltung des Wohnbereichs motivieren und ihnen bei der Auswahl richtiger Produkte helfen.

Neben Fallen in der Wohnung können Stürze im Alter noch andere Ursachen haben. Herz-Kreislauferkrankungen, eine allgemeine Muskelschwäche, Medikamente oder schlechtes Schuhwerk können auch dazu führen, dass die Gangsicherheit geschwächt wird. Stürze und ihre unmittelbaren Folgen sind die sechsthäufigste Todesursache bei älteren Menschen. Im Jahr 2006 erlitten laut Freizeitunfallstatistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit 105.000 Personen, die über 60 Jahre alt waren, Sturzunfälle. Jeder zweite tödliche Unfall von Senioren ist ein Sturzunfall und im Verkehr kommen etwa fünfmal weniger ältere Menschen ums Leben als bei Stürzen.

 

Mehr News aus Wien …

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Die Gefahr lauert daheim: Vermeiden von Sturzunfällen bei Senioren
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen