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Die Ausstellung „farb.fair.bindungen“ bringt Kunst als Kommunikationsmittel für gegenseitiges Vertrauen

Am 11. Mai wird im Brunnenviertel in Ottakring die Ausstellung „farb.fair.bindungen“ eröffnet, in der Menschen mit afrikanischen Wurzeln, die bei uns leben, kreative ExekutivbeamtInnen des Vereins „copart“ sowie KünstlerInnen, die zu diesem Thema „etwas zu sagen“ haben, miteinander ihre Kunst zeigen. Einige Werke werden auch im Polizeiwachzimmer in der Brunnengasse zu sehen sein. Der Verein ::kunst.projekte:: initiierte und organisiert diese Gemeinschaftsausstellung im Club International am Yppenplatz – im Rahmen der Ausstellungsreihe „menschen.kulturen.reflexionen“. Unter dem Motto „Das Verbindende vor dem Trennenden“ werden über das Ausdrucksmittel der bildenden Kunst anhand einer breiten Vielfalt von künstlerischen Positionen Vorurteile abgebaut und eine Annäherung unterschiedlicher Gruppen erreicht. Die Kunstwerke wirken als „fair.bindendes“ Kommunikationsmittel und sollen einen Dialog einleiten. Usmane Diaby kommt aus dem Dorf Mopti in Mali, war Asylwerber und lebt seit einigen Jahren in Wien. Sein Antrag auf Asyl wurde abgelehnt. Derzeit wohnt er in einer von Ute Bock zur Verfügung gestellten Unterkunft. Seine Kunst, Schmuck und Kleidung, die er aus Second-Hand-Ware fertigt, dient ihm dazu, seinen schwierigen Alltag sinnvoll zu gestalten und ist für ihn die einzige Möglichkeit etwas zu verdienen. Usmane liebt es mit seiner Djembe, die er auch selbst repariert, zu musizieren, Musik zu hören und auch zu tanzen. Reginald C. Osuji-Njemanze (Nigeria) verdeutlicht in seinen Bildern, dass wir zwar eine unterschiedliche Hautfarbe haben, unsere Schatten aber gleich aussehen („Shadows behind us“ ist auch das Motiv der Einladung.) Gegenseitiges Vertrauen wirkt wie ein schützender Regenschirm. Tapiwa Vambe (Simbabwe) präsentiert Malerei und stellt mit seiner gleichnamigen Eisenskulptur, die auf dem Yppenplatz stehen wird - „One World“ - eine gemeinsame Welt - dar. Manuela Kollmayer (copart) zeigt die vielfältigen Farben und Formen, aber auch manche dunkle Seiten Afrikas. P.A. Linhart (copart) hat analog zur „Schöpfung“ von Michelangelo den Ausschnitt der beiden Hände gestaltet, bevor der göttliche Funke überspringt. Bewusst wurden die Hände auf gleicher Ebene angeordnet, und Adam ist ein Afrikaner, weil dort das menschliche Leben angefangen hat. Sein Lieblingsthema „Herz“ setzt Linhart in einer Arbeit aus Acryl und Moosgummi mit dem Titel „Black & White“ um, in der die zwei gleichwertigen Seiten, die in einem Menschen sind, reflektiert sind. „Tarzan“ (im Stil der Pop-Art) ist für ihn der bestangepasste Weiße am Schwarzen Kontinent und einer, der mit Natur und Menschen im Einklang leben kann. Karin Pöllmann (copart), deren Werke oftmals innere Momentaufnahmen aus ihrem privaten und beruflichen Leben widerspiegeln, liefert hier eine freie Interpretation von Motiven, die an afrikanische Volkskunst erinnern. Darüber hinaus beteiligen sich auch Künstlerinnen und Künstler an dem Projekt, die weder der einen noch der anderen Gruppe angehören, sondern sich mit dem Thema sowohl künstlerisch als auch kritisch und ironisch auseinandersetzen, etwa mit dem nicht immer spannungsfreien Verhältnis von Menschen aus Afrika mit der Polizei oder anderen damit zusammenhängenden Problemfeldern, wie etwa den verschärften Asylgesetzen oder der Angst vor dem Fremden. Silvia Ehrenreich zeigt die Verbindung und Verschmelzung von Kulturen, überzogene Gegenüberstellungen von Gegensätzlichkeiten mit dem Ziel, den Fokus auf die Einzigartigkeit jedes Individums zu lenken und eine Einheit zu finden. Ein Schmelztiegel von unterschiedlichen Kulturen birgt eine bunte, abwechslungsreiche Vielfalt und soll als eine Bereicherung angenommen werden. Eberhard Petschinka und Florian Pfeifer bilden ein Künstler-Kollektiv, das sich „krok + Pfeifer INK.“ nennt. Sie wollen kritisch, ironisch und schockierend auf politische und gesellschaftliche Phänomene eingehen. Für dieses Projekt entstanden digitale Vorlagen, die Asylwerber als (nicht immer willkommene) Herbergsuchende definieren, aber auch die Debatte um weitere Erstaufnahmezentren (Fall Eberau) thematisieren. Florian Pfeifer iwurde mit dem Ute Bock Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Franz Wurm befasst sich erst seit knapp drei Jahren mit der Malerei. Mensch und Emotion sind der Ausgangspunkt für Bilder. Sein Interesse am Thema „afrikanische Menschen“ findet speziell in großformatiger, fotorealistischer Porträtmalerei seinen Ausdruck. Daraus resultierten bisher zwei Ausstellungen, bei denen er vom Musikprojekt „fair & sensibel“ begleitet wurde. Einzelne Kunstwerke werden auch im Polizei-Wachzimmer im Dichterhof (ehemaliges Kaufhaus Osei am Brunnenmarkt präsentiert. Darüber hinaus ist geplant, einige Schaufenster und Auslagen von Geschäften am Brunnenmarkt/Brunnengasse miteinzubeziehen und damit eine Verbindung zwischen beiden Ausstellungsorten herzustellen. farb.fair.bindungen afrikanerInnen+exekutive.eine miteinander.ausstellung "Es ist besser Brücken zu bauen, statt Mauern." Sprichwort der Swahili Vernissage am 11. Mai 2010, 19 Uhr im Cafe Club International C.I. Payergasse 14, 1160 Wien Musikalische Begleitung durch das Fair & Sensibel Music-Project Ausstellung bis 11 Juni auch im Wachzimmer Brunnengasse 40, Dichterhof, 1160 Wien Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Usmane Diaby, Mali, Schmuck, Kunsthandwerk /Reginald C. Osuji-Njemanze, Nigeria, Malerei / Tapiwa Vambe, Simbabwe, Malerei, Skulptur Manuela Kollmayer, COPART-Mitglied, Malerei/ P.A. Linhart, COPART-Mitglied, Malerei, Grafik / Karin Pöllmann, COPART-Mitglied, Malerei Silvia Ehrenreich, Malerei, Zeichnung / Florian Pfeifer und Eberhard Petschinka (Künstlerkollektiv „krok + Pfeifer INK.“), Print / Franz Wurm, Malerei In Kooperation mit copart www.verein-copart.at, FAIR & SENSIBEL MUSICPROJECT www.fairundsensibel.at, unterstützt durch Grüne Ottakring http://ottakring.gruene.at www.galeriestudio38.at/farb.fair.bindungen

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