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Deutsche Ministerin gegen ESC-Ausschluss Israels

"Ich halte es nicht nur für grundfalsch, sondern finde, es ist auch politisch hochproblematisch", sagte die CDU-Politikerin.
"Ich halte es nicht nur für grundfalsch, sondern finde, es ist auch politisch hochproblematisch", sagte die CDU-Politikerin. ©APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ (Symbolbild)
Die deutsche Bildungsministerin Karin Prien spricht sich klar gegen die Forderung mehrerer Staaten, Israel vom Eurovision Song Contest (ESC) auszuschließen aus.
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Stocker warnt vor Ausschluss Israels beim ESC

"Ich halte es nicht nur für grundfalsch, sondern finde, es ist auch politisch hochproblematisch", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur während ihres Besuchs in Israel.

Nächster ESC findet 2026 in Österreich statt

"Die Aufklärung gebietet, miteinander im Dialog zu bleiben und nicht Künstler und Wissenschafter für die Handlungen einer Regierung abzustrafen", warnte Prien. Zum Teil würden jüdische Wissenschafter oder Künstler bestraft, die nicht einmal Israelis seien. "Das hat antisemitische Züge. Und deshalb finde ich es richtig, dass Deutschland darauf besteht, dass Israel teilnimmt am ESC und sonst selbst die Teilnahme absagen würde."

Der nächste ESC findet 2026 in Österreich statt. Einige Staaten wie Spanien, die Niederlande und Irland haben im Fall eines israelischen Auftritts mit Boykott gedroht und das mit dem Leid der palästinensischen Bevölkerung begründet. Im Dezember will die Europäische Rundfunkunion (EBU) abschließend mit ihren Mitgliedern über die Frage beraten.

ORF-Chef und Bundeskanzler ebenso für Teilnahme

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hatte Mitte Oktober im APA-Interview unterstrichen, dass für ihn weiterhin klar sei, dass Israel beim Wiener Eurovision Song Contest 2026 teilnehmen muss. Er wolle das Gespräch mit Skeptikern suchen. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) spricht sich ebenfalls für eine Teilnahme Israels aus: "Ich würde es für einen fatalen Fehler halten, Israel auszuschließen. Schon aufgrund unserer Geschichte würde ich das niemals befürworten", sagte Stocker kürzlich der dpa.

Auslöser des Gaza-Kriegs war der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Die israelische Regierung reagierte mit großflächigen Bombardements und einer Bodenoffensive. Zehntausende Menschen wurden getötet. Seit etwa drei Wochen gilt eine Waffenruhe.

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(APA/Red)

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