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Deutsche Bank erwägt Verkauf der Firmenzentrale

Die Deutsche Bank erwägt einen Verkauf ihrer Firmenzentrale in Frankfurt. "Wir prüfen immer, ob es sinnvoller ist, Immobilien selbst zu besitzen oder zu verkaufen und anschließend zurückzumieten", sagte ein Konzernsprecher.
Die Bank hatte die Doppeltürme 2007 für rund 272 Mio. Euro vom hauseigenen Fonds gekauft und anschließend aufwendig für 200 Mio. Euro saniert.

Frankfurt. Experten taxierten den Wert des Gebäudes auf rund 500 Mio. Euro, hieß es. Ob die Türme erneut an einen Fonds im Besitz der Bank oder an einen unabhängigen Besitzer veräußert würden, sei noch unklar, sagte der Sprecher weiter.

Nach Angaben der Zeitung ist der Zeitpunkt für einen Verkauf günstig, denn das Investoreninteresse an Immobilien nehme wieder zu. Allein in den ersten drei Quartalen 2010 habe das Transaktionsvolumen in Deutschland 18 Prozent über dem Niveau des gesamten Vorjahres gelegen.

Den Verkauf der BHF Bank will die Deutsche Bank bis Ende 2010 stark vorantreiben. “Es ist unser Ziel, in diesem Jahr einen wichtigen Schritt nach vorne zu machen”, sagte Pierre de Weck, Chef der Vermögensverwaltungssparte der Deutschen Bank, dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe). “Wir sind derzeit im Gespräch mit mehreren Parteien, die an der Bank interessiert sind”. Bei einem Verkauf solle die BHF Bank als Ganzes erhalten bleiben.

Die Deutsche Bank sucht seit Monaten einen Käufer für die BHF-Bank, die ihr mit der Rettung der Privatbank Sal. Oppenheim zugefallen war. Der deutsche Branchenprimus hatte frühzeitig klargemacht, einen strategischen Investor zu bevorzugen. Damit will die Deutsche Bank eine Zerschlagung der BHF-Bank, die gut 1.500 Mitarbeiter beschäftigt, verhindern.

Die Liechtensteiner LGT hatte zuletzt als Favorit unter den Kaufinteressenten gegolten. Allerdings will sie das Institut nur teilweise übernehmen, was den Plänen der Deutschen Bank widerspricht, wie Reuters jüngst aus Kreisen erfahren hat. Auch die Beteiligungsfirmen KKR und Apollo gehören Finanzkreisen zufolge zu den Interessenten für die BHF.

De Weck zufolge will die Deutsche Bank das Geschäft von Sal. Oppenheim ausbauen. “Sal. Oppenheim soll beim Neugeld zunächst um fünf Prozent wachsen, später um zehn Prozent”, sagte der Banker. In den vergangenen zwei Jahren habe das Neugeschäft stagniert. Um das zu ändern, solle die Zahl der Kundenbetreuer um rund fünf Prozent erhöht werden. Die neuen Marktanteile sollen von anderen inländischen und ausländischen Banken kommen. “Mit zusätzlichem Kundenvolumen sollten wir unser Ziel eines Vorsteuergewinns von 400 Mio. Euro für den Geschäftsbereich Private Wealth Management nächstes Jahr erreichen”, sagte de Weck.

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