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Deutsche Autokonzerne bauen Indien-Geschäft aus

Die deutschen Autohersteller in Indien wollen ihren Absatz auf dem dortigen Wachstumsmarkt in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Die ersten Eindrücke von der Auto-Expo in Indien 

Der Leiter des Volkswagen-Vertriebs in Indien, Andreas Prinz, sagte am Mittwoch auf der Autoexpo in Neu Delhi, der mit VW, Skoda und Audi auf dem Subkontinent vertretene Konzern wolle in den kommenden zehn Jahren zehn Prozent Marktanteil erobern. Auch Mercedes-Benz und BMW erwarten steigende Absätze. Indien ist nach China der weltweit am stärksten wachsende große Automarkt. Experten schätzen, dass der Pkw-Absatz in Indien von 1,2 Millionen im vergangenen Jahr bis 2018 auf drei bis vier Millionen ansteigt.

Der Produktionsvorstand der Volkswagen-Gruppe, Jochem Heizmann, sagte auf der wichtigsten Automesse der Region, das VW-Werk nahe dem westindischen Pune werde Ende 2009 den Betrieb aufnehmen und dann eine Jahreskapazität von 110.000 Fahrzeugen haben. Volkswagen investiere mehr als 400 Mio. Euro in das Werk, das 2.500 Arbeitsplätze schaffen werde. VW wolle nicht nur Autos verkaufen, „wir wollen ein Teil der indischen Automobilindustrie werden“. VW war im vergangenen Jahr nach jahrelangem Zögern nach Indien gekommen.

Bis zur Fertigstellung des Werkes bei Pune produziert VW in der Skoda-Fabrik im westindischen Aurangabad. Seit vergangenem Jahr verkauft VW als erstes Modell den Passat in Indien, dieses Jahr soll unter anderem der Jetta dazukommen. Skoda kündigte an, die Kapazität des Werkes in Aurangabad, das auch von VW und Audi genutzt wird, im kommenden Jahr auf knapp 30.000 Fahrzeuge zu verdoppeln. Skoda habe im vergangenen Jahr knapp 12.600 Autos in Indien abgesetzt. Den Absatz deutlich steigern soll besonders das am Mittwoch in Neu Delhi vorgestellte Modell Fabia.

VW präsentierte auf der Messe neben neuen Modellen erstmals die Konzeptstudie UP! in Indien. Audi stellte auf der Autoexpo den neuen A4 vor. Nach lediglich 350 in Indien verkauften Audi-Pkw im vergangenen Jahr will der Hersteller aus Ingolstadt den Absatz bis 2010 auf 3.000 Fahrzeuge steigern. Der Geschäftsführer von DaimlerChrysler India, Wilfried G. Aulbur, berichtete, Mercedes-Benz habe im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf knapp 2.500 verkaufte Pkw zugelegt. Ziel in diesem Jahr sei der Absatz von 3.000 Fahrzeugen.

Der Leiter der BMW-Tochtergesellschaft in Indien, Peter Kronschnabl, sagte, BMW habe die Kapazität seines im März vergangenen Jahres eröffneten Werkes im südindischen Chennai von 1.700 auf 3.000 Pkw gesteigert. Nach 1.387 verkauften Fahrzeugen im vergangenen Jahr sei 2008 ein Ziel von mehr als 2.000 angepeilt. Unabhängige Experten
rechneten mit einer Verdoppelung des indischen Automobilmarktes bis 2010. „Die Zukunft gehört Indien.“

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