Detektive statt Ranger: Land Vorarlberg setzt auf private Kontrollen im Rheindelta

Die Naturschutzgebiete "Mehrerauer Seeufer – Bregenzerachmündung" und "Rheindelta" werden ab sofort von einer Detektei kontrolliert. Im Auftrag des Landes Vorarlberg soll das private Sicherheitsunternehmen regelmäßig überprüfen, ob Besucherinnen und Besucher die geltenden Schutzbestimmungen einhalten. Im Jahr 2024 wurden laut ORF auf Anfrage insgesamt 37 Übertretungen gemeldet.
Kontrollen in fünf Bodenseegemeinden
Die betroffenen Gebiete erstrecken sich über mehrere Gemeinden am Bodensee: Bregenz, Hard, Fußach, Gaißau und Höchst. Diese zählen zu den Natura-2000-Gebieten – einem europäischen Schutzgebietsnetz, das besonders sensible Lebensräume erhalten soll. Die neuen Kontrollen sollen dazu beitragen, den zunehmenden Druck auf die Natur durch Freizeitnutzung und Tourismus besser zu regulieren.
Detektei im Zwei-Mann-Team unterwegs
Die beauftragte Detektei wird in Zweierteams unterwegs sein. Die Häufigkeit der Kontrollgänge richtet sich laut Land Vorarlberg nach der Wetterlage und dem saisonalen Besucheraufkommen. Zum Einsatz kommen laut Landesangaben speziell geschulte Sicherheitskräfte.
Bereits in den 2000er-Jahren hatte das Land gemeinsam mit der Stadt Bregenz auf externe Kontrollen gesetzt. Da der Vertrag mit der bisherigen Sicherheitsfirma ausgelaufen ist, übernimmt nun eine neue Detektei die Überwachung.
Maßnahmen bis 2027 befristet
Die Überwachung ist zunächst bis 2027 vorgesehen und Teil eines umfassenderen Betreuungskonzepts. Das Ziel sei, die Regeln in den Schutzgebieten konsequent durchzusetzen – etwa die Leinenpflicht für Hunde oder das Betretungsverbot von Schilfzonen. Die Schutzräume sind wichtige Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen.

Was in den Schutzgebieten verboten ist
In den Natura-2000-Gebieten gelten strenge Vorschriften. Verboten sind unter anderem:
- Zelten, Campieren und offenes Feuer
- Müllablagerung und Lärmbelästigung
- Drohnenflüge und künstliche Lichtquellen
- Radfahren abseits gekennzeichneter Wege
- Reiten außerhalb von Reitwegen
- Betreten von Schilfzonen (ganzjährig)
- Hunde ohne Leine
- Bootfahren in sensiblen Bereichen
- Fischfütterung und Wasservogeljagd
Das Land appelliert an die Bevölkerung, die Regeln einzuhalten. Nur so könne die Naturvielfalt langfristig gesichert werden.
(VOL.AT)