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Derzeit Wespenalarm im Ländle!

Bei den Rettungsdiensten im Land gehen jetzt fast täglich Notrufe wegen Wespenstichen ein. Immer mehr Menschen reagieren auf das Gift allergisch, warnen Mediziner. Mehr Infos

Dornbirn Bremenmahd am Donnerstagabend: Der Notarzt wird zu einer 60-Jährigen gerufen. Nach einem Wespenstich war die Frau bewusstlos geworden. Wenige Stunden später rast der Rettungsdienst zu einem weiteren Einsatz nach Fußach. Dort klagte eine Frau über Atemnot. Ebenfalls nach einem Insektenstich.

„Es stimmt, in den vergangenen Tagen ist uns im Rettungsdienst ein vermehrtes Auftreten von Wespenstichen aufgefallen“, bestätigt Erste-Hilfe-Experte Thomas Le Vray vom Roten Kreuz Vorarlberg. Die gelb-schwarzen Plagegeister haben im August und im September Hochsaison.

Nach einem Stich gilt: Sofort kühlen, am besten mit kaltem Wasser. Eiswürfel nicht direkt auf die Haut legen, sondern vorher in ein Tuch wickeln. „Und kein Eisspray verwenden. Das kann zu lokalen Erfrierungen führen“, warnt Le Vray.

Vier Prozent sind allergisch

Insektenstiche sind lästig, aber in den meisten Fällen harmlos. Bei Insektengift-Allergikern kann ein Stich jedoch tödlich wirken. Vergangene Woche starb ein 43-jähriger Oberösterreicher an einem Hornissenstich. Der Familienvater hatte einen Allergieschock erlitten. Experten schätzen, dass rund vier Prozent der Österreicher stark allergisch auf Stiche von Wespen, Bienen oder Hornissen reagieren.

„So eine Allergie kann ganz plötzlich von heute auf morgen auftreten“, sagt Christian Hilbe, Notarzt im Landeskrankenhaus Bregenz. Das heißt: Wem zehn Stiche bisher nichts ausgemacht haben, der kann trotzdem beim elften Stich mit Atemnot, Erbrechen und lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Störungen reagieren.

„Insektengift-Allergien sind häufiger geworden, weil auch die Umweltbelastungen größer geworden sind“, erklärt der Mediziner. Und: Die allergische Reaktion kann überall am Körper auftreten. Wer in den Arm gestochen wird, muss nicht zwangsläufig auch dort allergisch reagieren.

Daher raten die Experten, bereits bei den ersten Anzeichen eines Allergieschocks den Notarzt zu rufen. Er kann mit einem antiallergischen Cocktail aus Antihistaminika und Cortison aushelfen.

WIE KANN MAN STICHE “VERMEIDEN”

  • Dosengetränke immer nur mit Strohhalm trinken.
  • Keine hektischen Bewegungen machen, wenn die Wespe in der Nähe ist.
  • Nicht barfuß über eine Wiese gehen. Besondere Vorsicht ist bei Fallobst im Gras geboten: Hier lassen sich die Tiere gern nieder.
  • Auf stark duftende Kosmetika und Parfüms verzichten. Auch die Umgebung von Abfallkörben gilt es zu meiden: Wespengefahr!
Treten nach einem Stich Atemnot, Schwindelgefühle, oder Schwellungen im Hals-Mundbereich auf: Sofort den Notruf 144 kontaktieren!
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